Ohne Ehrenamtler funktioniert das Turnier nicht : Sie machen die Meerbusch Open möglich
Ballkinder, Helfer und Linienrichter spielen auch bei Profiturnieren wichtige Rollen.
„Entscheidend is auf’m Platz“ – dieses Zitat stammt zwar von einem Fußballer, passt in leicht abgewandelter Form aber auch zum Tennis. Zumindest zum Tennisturnier, das gerade in Büderich stattfindet. Denn damit die Tennis-Asse dort überhaupt aufschlagen können, braucht es vor allem eines: Freiwillige, die das Turnier ermöglichen. Entscheidend is also erstmal neben dem Platz. „Wir sind auf sie angewiesen“, sagt Max Sander, der sich um die ehrenamtlichen Linienrichter und Ballkinder kümmert.
Eins von ihnen ist Lelia Maier. Die Zwölfjährige ist zum zweiten Mal als Ballkind in Meerbusch dabei. „Es ist cool, die Spieler von so nah zu sehen“, sagt Lelia. Sie ist dafür verantwortlich, dass die Profis immer genug Bälle haben und reicht ihnen beim schweißtreibenden Sport das Handtuch. Das Problem: Nicht alle Spieler zeigen auf die gleiche Weise, was von beidem sie gerade brauchen. Manche sagen es auf Englisch, andere nur mit einer Geste. Die kann man schon mal missverstehen. „Ich habe auch schon aus Versehen das Handtuch hingehalten, obwohl er einen Ball wollte“, sagt Lelia. Für die meisten sei das aber kein Problem. Etwa bei Kai Breitbach, den Lelia bei seinem ersten Spiel im Turnier besonders gut fand. „Er macht coole Aufschläge und war sehr nett zu uns“, erzählt Lelia.
Wie Profis mit Ballkindern umgehen ist in der Tenniswelt immer wieder Gesprächsstoff. So ist es selbst bei großen Turnieren schon vorgekommen, dass Ballkinder angeblafft wurden, weil sie den Spielern nicht schnell genug waren. Tennisgrößen wie Roger Federer oder Alexander Zverev hatten anschließend einen respektvolleren Umgang mit den unbezahlten Ballkindern gefordert. Ein Problem, das es in Meerbusch zum Glück nicht gibt. Spieler und Ballkinder kämen gut miteinander aus, sagt Sander.
Die Kinder lernen Disziplin
und Aufmerksamkeit zu halten
60 Kinder zwischen sechs und 14 Jahren sind in dieser Woche im Einsatz. Vorher gab es eine Einweisung, damit sie wissen, worauf sie achten müssen. „Mit dem dreimonatigen Kurs für die Wimbledon-Ballkinder können wir aber natürlich nicht mithalten“, sagt Sander. Trotzdem glaubt er, dass die Kinder viel aus der Woche mitnehmen können. „Man braucht nicht nur Fitness und muss die Regeln kennen“, sagt Sander. Es gehe auch um Disziplin, Aufmerksamkeit und Übersicht.
Letztere ist eine Eigenschaft, die auch der zweiten großen Gruppe der Ehrenamtler auf keinen Fall abgehen sollte: den Linienrichtern. 40 von ihnen sorgen gemeinsam mit den Hauptschiedsrichtern dafür, dass jeder Punkt auf die richtige Seite geht. Mindestens 14 Jahre alt müssen die Linienrichter sein und schon Erfahrung im Tennis haben.