Viele Fälle von Grippe in Meerbusch

Krankheitswelle breitet sich aus.

Die Meerbuscher Arztpraxen sind voll, die Büros leer. In diesem Jahr ist ein deutlicher Anstieg von Grippeerkrankungen zu verzeichnen. „Zu mir kommen derzeit täglich etwa 20 Patienten mit grippeähnlichen Symptomen“, berichtet der Büdericher Hausarzt Bernhard Kling. „Rund ein Viertel meiner Patienten leidet an einer echten Grippe.“ Einen direkten Zusammenhang zu Karneval gebe es zwar nicht. „Aber es ist durchaus möglich, dass die tollen Tage die Verbreitung begünstigt haben.“

Die schnelle Ausbreitung und die Hartnäckigkeit der Erkältungskrankheiten haben Folgen für die Krankenhäuser der Umgebung: „Aufgrund der Erkrankungen haben wir bereits bis zu 25 Prozent Ausfälle bei unseren Blutspendeaktionen zu verzeichnen“, berichtet Heinz Kapschak vom Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). „Das kann zu Problemen in der Blutversorgung von Kliniken führen.“

Die Gründe für das vermehrte Aufkommen der Influenza in diesem Jahr sind vielfältig: Durch den milden Verlauf der Grippe in der vergangenen Saison konnten weniger Menschen eine Immunität gegen den vorherrschenden Grippevirus bilden. Und: „Der Impfstoff ist nicht optimal“, sagt Hausarzt Kling. Grund für die schwächere Wirksamkeit ist eine in diesem Jahr kursierende H3N2-Variante, die gegenüber dem Impfstoffvirus leicht verändert ist.

Eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht: Die Grippe breitet sich nach Angaben des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung derzeit von Süd nach Nord aus: Der Höhepunkt an Erkrankungen wird erst in den nächsten drei Wochen erwartet.

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