Verwaltung schlägt 60-Liter-Tonne vor

Kleinere Haushalte könnten von einer Einführung profitieren. Die Müllgebühren werden 2016 leicht steigen.

Die Meerbuscher werden sich 2016 auf leicht steigende Müllgebühren einstellen müssen. Traditionell gehört die Stadt bei den Gebühren für die Abfallentsorgung laut Bund der Steuerzahler zu den günstigsten in NRW. 150 Euro kostet die 14-tägliche Leerung einer 120-Liter-Tonne in Meerbusch, in Krefeld zahlen die Bürger 221 Euro.

„Wir haben in den Verträgen mit dem Entsorgungsunternehmen eine Gleitklausel“, berichtet Heiko Bechert, Leiter des Fachbereichs Umwelt. „Darin ist festgelegt, dass bei steigenden Lohn- oder Dieselkosten der Entsorger mehr Geld bekommt.“ Zwar seien die Dieselkosten kaum weiter gestiegen, doch die Lohnkosten zogen an. „Die Erhöhung wird aber moderat ausfallen“, kündigte Bechert an. Beschließen muss die Gebührenanpassung die Politik — voraussichtlich im Dezember.

Nächste Woche starten die Vorbereitungen für die neue Entsorgungsperiode von 2017 bis 2024. Die Verwaltung wird im Umweltausschuss am 4. November vorschlagen, erstmals eine 60-Liter-Tonne anzubieten — und nach einer Probephase die Abfallgebühren neu zu kalkulieren. Die 60-Liter-Tonne ist so groß wie eine 80-Liter-Tonne, hat aber einen höheren Boden. Zurzeit hat jede vierte Tonne die bisher kleinste Größe von 80 Litern Inhalt. „Zur Nutzung eines 60-Liter-Restabfallbehälters wären nach unserer Abfallsatzung Ein- bis Drei-Personen-Haushalte berechtigt“, sagt Bechert. Wenn bis 2017 die Wertstofftonne kommt, wird noch weniger Abfall im Restmüll landen; entsprechend sinnvoll sei es, eine 60-Liter-Tonne anzubieten, glaubt Bechert, zumal Meerbusch über mehr als 9000 Ein-Personen-Haushalte verfügt.

Unklar ist, ob die Besitzer einer 60-Liter-Tonne künftig weniger Gebühren zahlen müssen: Nach Angaben der Stadt betragen die Abfallentsorgungskosten derzeit rund 81 Euro pro Einwohner. Legt man die Fixkosten um, so müsste die 60-Liter-Tonne eigentlich 104 Euro kosten, so viel wie heute die 80-Liter-Tonne. Die Gebühren für die 80-Liter-Tonne würden um 21 Euro auf 125 Euro und die der 120-Liter-Tonne um 15 Euro auf 165 Euro steigen. Entlastet würden die Nutzer von 240-Liter-Tonnen und 1100-Liter-Containern.

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