NRW Endlich wieder in Präsenz proben

Osterath · Die Theatergruppe des Kulturvereins Creative Arts Group (CAG) hat nach monatelanger Pause zum ersten Mal wieder in Osterath geprobt. Zum Auftakt gab es ein Warm-Up für die Stimme sowie Übungen für Kiefer, Zunge und Atmung.

 Zur ersten Theaterprobe nach der langen Corona-Zwangspause trafen sich (v.l.) Barbara Skerhut, Esther Weinert, Regisseurin Dunja Benson, Johann Henrik Winner und Petra Jablonski.

Zur ersten Theaterprobe nach der langen Corona-Zwangspause trafen sich (v.l.) Barbara Skerhut, Esther Weinert, Regisseurin Dunja Benson, Johann Henrik Winner und Petra Jablonski.

Foto: Ja/Anne Orthen (ort)

Die Kultur hat während der Pandemie große Opfer bringen müssen, aber bei den Mitgliedern der Theatergruppe des Kulturvereins Creative Arts Group (CAG) hat die Lust, Theater zu spielen, nicht gelitten. Im professionell ausgestatteten Proberaum ist an diesem Abend die freudige Erwartung, jetzt, nach den Lockerungen der Corona-Beschränkungen, endlich erstmals gemeinsam proben zu können, deutlich spürbar. Die Zeit drängt ein wenig, denn das Stück „Wie lange Du schon Deutschland?“, eine Komödie über Vorurteile und Migration von Dominik Biedermann, soll bereits im Dezember im Forum Wasserturm in Lank Premiere feiern.

Erst im Dezember 2020 wurde die Theatergruppe als jüngster Spross der CAG, die mit ihren rund 180 künstlerisch begeisterten und ehrenamtlich tätigen Mitgliedern zu den größten und erfolgreichsten Musical-Vereinen zählt, als logische Erweiterung des künstlerischen Angebots gegründet. Als Projektleiterin und Regisseurin hat Timo White, geschäftsführender Vorstand bei der CAG, Dunja Benson gewinnen können. „Ich habe seinerzeit ein Opfer gesucht und sie gefunden“, scherzt White. „Ich bin mit Theaterluft aufgewachsen, die Berufung wurde mir quasi in die Wiege gelegt, denn meine Mutter war Schauspielerin und führte die Freiluftbühne in Coesfeld“, sagt Benson, die gleich ihren Mann Rami als Regieassistenten von Westfalen mit an den Rhein brachte. „Ein erfolgreiches Casting sowie ein Workshop formten schließlich diese tolle Truppe von neun Leuten, mit denen ich jedoch zunächst allerdings nur online proben konnte“, erzählt Benson.

„Ich wollte das schon immer machen, doch ließ sich meine Theaterspielleidenschaft nur schwer mit meinem Schichtdienst vereinbaren“, sagt Petra Jablonski, die bereits erste Schauspielerfahrungen als Komparsin in TV-Produktionen gemacht hat. Über den Kontakt zu CAG-Vorstandsmitglied Claudia Freitag hat die Sozialpädagogin zur Theatergruppe gefunden. „Ich hatte das eigentliche Casting verpasst und freue mich umso mehr, gleichsam als Nachrückerin mit dabei sein zu können“, erklärt Esther Weinert, die ebenfalls zum ersten Mal ihre Mitspieler live auf der Probebühne trifft.

Die erste Probe beginnt mit einem Warm-Up für die Stimme und Übungen für Kiefer, Zunge und Atmung, dann folgen Bewegungsübungen sowie ein Durchlauf des zweiten Aktes, in dem nicht nur alle Schauspieler beteiligt sind, sondern auch ein Marmorkuchen eine Rolle spielt. Nicht erst beim Glas Sekt wird deutlich, dass neben dem Engagement für das Theater auch die freundschaftliche Atmosphäre maßgeblich den Zusammenhalt bestimmt.

„Die Leute, die zu uns kommen, erleben den Spaß an einer persönlichen Entwicklung, denn die Reise zur Show ist meist noch spannender als die Show selbst“, sagt Timo White, der zugleich aber auch darauf hinweist, dass über eine eigene Academy die Möglichkeit besteht, das eigene künstlerische Potenzial zu professionalisieren. Dieses Potenzial könnte dann in Musical-Produktionen wie „9 to 5“ von Country-Ikone Dolly Parton (voraussichtliche Premiere Juni 2022) oder „Big Fish“ (voraussichtliche Premiere 2023) zum Ausdruck kommen. „Wegen einer natürlichen Fluktuation sind bei uns insbesondere talentierte Musiker stets willkommen“, sagt Timo White.

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