Tag der Architektur: 16 Häuser im Kreis öffnen für Besucher

Am Wochenende können Bauten besichtigt werden, die sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.

Rhein-Kreis Neuss. Am Wochenende kommen Architekturfreunde voll auf ihre Kosten: Im Rahmen des Tages der Architektur können im Rhein-Kreis Neuss 16 verschiedene Bauprojekte besichtigt werden. Wie schon in den vergangenen Jahren laden die Hausbesitzer und Bauherren ein, Architektur zu erleben und mit den Fachleuten ins Gespräch zu kommen.

"Die meisten Projekte sind eher groß. Wir wollten zeigen, dass man auch mit geringem Budget und auf einem kleinen Grundstück etwas Tolles auf die Beine stellen kann", sagt Markus Schmale. Bei nur drei Monaten Bauzeit und 160 000 Euro Baukosten hat der Architekt aus Grevenbroich auf knapp 100 Quadratmetern mit seinem "Büro und Automobile" zweifellos eines der auffälligsten Gebäude kreiert: Die Außenform der Holzkonstruktion in Tafelbauweise ist einem abgewickelten Autorreifen nachempfunden. "Eben passend zur Nutzung", sagt Schmale über das Gebäude, in dessen Innerem sich zwei Büros und die Werkstatt eines Autohandels befinden.

Zu reinen Wohnzwecken wird derweil das mit 54 Quadratmetern ebenfalls kleine Projekt "Haus Schlickum - Umnutzung eines Kutschenhauses" in Korschenbroich genutzt. "Wir sollten für eine Familie das komplett entkernte Gebäude auf eine attraktive Weise bewohnbar machen", erklärt der Düsseldorfer Innenarchitekt Marco Glashagen. Das 1910 erbaute Kutschenhaus wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als Anbau eines Herrenhauses zur Be- und Entladung von Kutschen genutzt. Die 2,50 Meter hohe Empore, die früher als Schlafplatz für die Kutscher diente, wurde nun zu einem Rückzugsbereich für die Bewohner ausgebaut. Wendeltreppe und Wohnbereich sind in geschwungenen Formen und hellen, freundlichen Farbtönen gehalten.

Frische und farbige Architektur stand bei der Gestaltung des Neubaus einer Ladenzeile in Meerbusch im Vordergrund. Das 450 Quadratmeter umfassende eingeschossige Geschäftsgebäude aus den 1950er Jahren wurde vom Neusser Architekten John Rausch bis Januar 2010 dieses Jahres saniert, umgebaut und durch mehrere Ladenlokale erweitert. Die Umgänge und Schaufensterseiten der Geschäfte wurden überdacht, die Ladenfronten erhielten farbige, gleichartige Glasrahmenelemente. Die Fassaden wurden mit Aluwelltafeln gestaltet und mit farbigen Putzfassaden abgesetzt. "Wie die übrigen 15 Gebäude, die im Rhein-Kreis Neuss zu sehen sind, ist auch die Ladenzeile eine Besichtigung wert", findet Rausch.

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