Sympathiewerte geben den Ausschlag

In vier Kategorien wurden die Sportler des Jahres ausgezeichnet.

Meerbusch. Die jungen C-Jugend-Handballerinnen von Treudeutsch Lank jubelten, als hätten sie gerade den Oscar gewonnen. Dabei wurden die Mädchen bei der Ehrung der Sportler des Jahres „nur“ als beste Juniorenmannschaft vor den U15-Fußballerinnen des OSV Meerbusch geehrt.

355 Meerbuscher stimmten für die Lankerinnen — so viele Stimmen wurden in keiner anderen Kategorie für den ersten Platz notiert. Ähnlich deutlich gewann die zwölfjährige Judoka Femke Breier, die mit 241 abgegebenen Stimmen deutlich vor Tennisspieler Patrick Elias lag.

Es sind nicht zwingend die herausragenden sportlichen Leistungen von womöglich sogar überregionaler Bedeutung, die bei der Sportlerwahl reüssieren. Sonst wäre ein Maximilian Rottluff, der mit dem Junior Orange Bowl das weltweit wichtigste Golfturnier für Junioren gewonnen hat, nicht mit 37 Stimmen abgeschlagen auf Platz fünf gelandet.

Der vom Stadtsportverband organisierte Wettstreit ist eine reine Sympathiewahl, bei der es darum geht, möglichst viele Freunde, Familienangehörige oder Klubkameraden zu motivieren. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn so kommen auch Sportarten zum Zuge, die sonst eher ein Schattendasein führen. Wie das Sportschießen: Senioren-Luftgewehrschützin Annelen Halbhuber hat auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.

Dennoch war sie nach eigener Aussage „überwältigt“, dass die Meerbuscher sie zur Sportlerin des Jahres kürten. Zum Ehrenamtler des Jahres wurde der langjährige Vorsitzende des Osterather TV, Hermann Burchartz, gewählt.

Das von der DLRG ausgerichtete Fests des Sports wurde erstmals im Hallenbad durchgeführt. Da am Tag der Deutschen Einheit 25 Grad im Schatten herrschten, wurde sogar das Zuschauen zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Das Rahmenprogramm mit Rettungsübungen oder Turmspringen wog das Ausharren in der Hitze aber auf.

Und dass die Synchronschwimmerinnen kurz zuvor abgesagt hatten, störte auch niemand. Denn der Ersatz war sehenswert: Die Günther-Tanzschule aus Büderich und HipHopper von Mine-Sports aus Krefeld stellten kurzfristig eine fantasievolle Choreografie auf die Beine, die begeisterte.

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