Strümper seit Wochen ohne Telefon
Ein Wasserschaden macht den Anwohnern zu schaffen. Sie kritisieren Netzbetreiber Telekom.
Seit dem 11. Dezember klingelt in der Praxis von Internist Hugo Domdey kein Telefon und kein Fax mehr. „Ich kann keine Befunde von meinen Laboren mehr bekommen. Wenn ich mein Handy nicht hätte, wäre die Praxis komplett lahmgelegt,“ klagte Domdey kurz vor Silvester. In 50 Jahren habe er so einen Komplettausfall noch nicht erlebt. Auch seine Vermieterin, Katharina Fitzner, und Nachbarin Marianne Nachtigall sind beziehungsweise waren von der Störung betroffen. Gestern, um kurz vor 16 Uhr, konnte zumindest Katharina Fitzner einen Erfolg vermelden, bei ihr ging das Telefon wieder, Hugo Domdey wartete am Abend immer noch auf Abhilfe.
„An Weihnachten würde man ja auch gern mal telefonieren“, sagte Fitzner vor einigen Tagen. „Seit drei Wochen habe ich nun kein Telefon, und es war Weihnachten, Silvester und Neujahr“, ergänzte Marianne Nachtigall. Andreas Middel vom Presseservice der Deutschen Telekom konnte auf Nachfrage immerhin den Grund für die Störung nennen. „Leider ist eins unserer Kabel durch einen Wassereinbruch beschädigt worden. Es muss jetzt erneuert werden.“ Das sollte gestern passieren. Man bedaure, dass man den Kunden nicht schneller helfen könne. Wie es zu dem Wassereinbruch gekommen sei, konnte Middel im konkreten Fall nicht sagen, aber Bauarbeiten oder Starkregen seien mögliche Ursachen. Im aktuellen Fall müssten 15 Meter Kabel ausgewechselt werden, ohne Tiefbauarbeiten ginge dies nicht.
Hugo Domdey hat im Gegensatz zu den beiden anderen seinen Vertrag mit Vodafone und schon beinahe Mitleid mit den Mitarbeitern dort. „Die können ja nichts machen, für die Leitung ist die Telekom zuständig.“ Eigentlich, findet Domdey, dürfe sich Vodafone gar nicht auf solche Konditionen einlassen. Am Mittwoch vor Weihnachten sei noch ein Techniker im Nachbarhaus bei Marianne Nachtigall gewesen, dieser hätte die Leitung vom Haus zum Verteiler geprüft. „Er sagte, dass zwar eine Verbindung bestünde, diese aber extrem schlecht sei“, berichtet Domdey.