Strümp: Neue Planung überzeugt nicht alle

Der abgespeckte Entwurf für den SSV-Sportplatz wird von Anwohner-Initiative und FDP kritisch gesehen.

Strümp. Der SSV Strümp will Fußball spielen. Eine Anlage mit drei Plätzen wurde ihm vor Jahren versprochen, doch dann fehlte das Geld in der Haushaltskasse, waren andere Projekte dringlicher. 2009 formierte sich Widerstand gegen die alten Pläne. Anwohner protestierten sehr vernehmlich und - laut Meinung einiger Juristen, Politiker und Stadtplaner - nicht ohne Grund gegen den in ihren Augen unzulässigen Ausbau der Sportanlage.

Weil Klagen von Anwohnern das Verfahren massiv verzögern könnten und die CDU seit der letzten Kommunalwahl mit den Grünen kooperiert, suchte man einen Kompromiss.

Der Entwurf, mit dem sich der Fachausschuss voraussichtlich am kommenden Dienstag beschäftigt, ist deutlich abgespeckt: Im Kern sieht er - zusätzlich zum bereits vorhandenen Ascheplatz - statt zwei neuer Spielfelder nur einen Kunstrasenplatz (mit Flutlichtanlage) vor. Der ist mittig gesetzt und hält damit größeren Abstand sowohl zu den Anwohnern am Mönkesweg als auch zur Heinrich-Heine-Straße. Zu beiden Seiten soll ein Lärmschutz gebaut werden, der sich zum Mönkesweg hin 4,50Meter hoch an das Clubhaus (Sanitärbereich, Umkleiden) anschließt.

Auch der überarbeitete Entwurf überzeugt die Mitglieder der Initiative "Liebenswertes Strümp" jedoch nicht. "Das Umkleidegebäude mit Clubhaus ist nicht Lärmschutz, sondern Lärmverursacher", kritisiert Beate Fröhlich. In und an einem Clubhaus werde gegrillt und gefeiert. "Das ist auch völlig in Ordnung, aber das geht nicht hier", betont die Anwohnerin des Mönkeswegs. "Das kann man einem Wohngebiet nicht zumuten."

Gespannt erwarten Fröhlich und ihre Mitstreiter das neue Lärmgutachten. Auch von dessen Ergebnis hänge ab, wie sich die Initiative zur Planung verhalte. Am liebsten wäre es Beate Fröhlich, wenn der Sportplatz aus dem Wohngebiet herausgenommen und an die Autobahn 57 verschoben würde. "Damit wäre allen gedient", sagt die Strümperin.

Die FDP hatte bereits vor Wochen deutlich gemacht, dass sie nur dem Ausbau des Ascheplatzes zustimmen wolle. Über die aktuelle Zwei-Platz-Variante will sie am Dienstag nicht diskutieren. Die Liberalen beantragen eine Vertagung des Tagesordnungspunkts, weil in den Ausschussunterlagen Kostenschätzung und Alternativvorschläge fehlten. Nur auf solch einer Grundlage, argumentiert die Fraktionsvorsitzende Gesine Wellhausen, lasse sich eine verantwortliche Entscheidung treffen.

Die Kosten würden am Dienstag vorgestellt, kündigt der Technische Dezernent Just Gérard an. Ebenso die Daten des neuen Lärmgutachtens. Anlass, sich für dessen Erstellung zu rechtfertigen, sieht Gérard - anders als die FDP - aber nicht. "Die Verwaltung muss Alternativplanungen prüfen und diese müssen gutachterlich begleitet werden. Nur so erhält man doch eine ernsthafte Variante."

Geld sei für das Sportplatz-Projekt im Haushalt angemeldet und von den Fraktionen genehmigt worden. "Der Rest ist laufendes Geschäft der Verwaltung. Würde man jeden Einzelauftrag erneut zur Abstimmung stellen, wäre die Verwaltung operativ amputiert."

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