Strümp: Geschäftsleute fürchten um Existenz

Nach der Umgestaltung des Dorfplatzes in Strümp fehlt es an Parkplätzen.

Strümp. Am Freitag wird der neu gestaltete Dorfplatz in Strümp nach knapp vier Wochen Umbauzeit eingeweiht. Doch was für viele Bewohner einen Anlass zur Freude darstellt, ist für die Geschäftsleute in der unmittelbaren Umgebung ein großes Ärgernis.

Es geht um den Wegfall von insgesamt 17 Parkplätzen, lediglich noch sechs stehen für Kunden zur Verfügung, nachdem eine Parkreihe komplett für die Erweiterung des Platzes geopfert wurde.

Weitere Stellplätze dienen als Standort für die unterirdischen Glas- und Altpapiercontainer, sind reserviert für Taxen, Behinderte oder Patienten des Ärztehauses. Zwar hat die Stadt in einiger Entfernung an der Buschstraße acht neue Parkplätze geschaffen, doch das kann die Geschäftsinhaber kaum besänftigen.

"Das ist absolut geschäftsschädigend", erregt sich Maria Fois-Botzoglou von der Textilreinigung. "Die Kunden kommen zu mir mit dem Arm voller Wäsche, die wollen nicht noch 300 Meter weit laufen. Gerade ältere Leute können das nicht." Existenzängste plagen sie. "Das ist hier doch ein Geschäftsquartier, da muss es auch ausreichend Parkplätze geben."

In ihrem Laden liegt seit Dienstag eine Unterschriftenliste aus, binnen weniger Stunden haben 15 Kunden bereits ihre Solidarität bekundet. Beim Coiffeur Lauschke einige Meter weiter sind es bis 12 Uhr schon 20.

"Das ist doch ein Witz hier", sagt Claus Lauschke, der seinen Ärger nur mühsam verbergen kann. Er versteht nicht, warum die dem Platz neu zugeschlagene Fläche nicht weiterhin als Parkraum genutzt werden könne und nur an Markttagen oder eben beim anstehenden Maifest abgepollert werde.

"Das sind jeden Mittwoch vier Stunden und einmal im Jahr der Maifeiertag - ansonsten steht dieser Riesen-Platz leer und wir verlieren unsere Kundschaft." Für die Maßnahme fehlt dem alteingesessenen Friseur jegliches Verständnis.

Und er ist davon überzeugt, mit dieser Meinung nicht alleine zu sein: "Alle hier sind stinksauer." Lauschke zählt Volksbank und Sparkasse, die Bäckerei Wieler und das Restaurant Regalido, den Mobilen Hilfsdienst, Ärzte, Fahrschule, Eiscafé oder den Botex-Laden zu seinen Mitstreitern.

Bei der Stadtverwaltung sei die Problematik zwar erkannt worden, "das ist dann aber halt eine Abwägungssache, was man städtebaulich erreichen will", erklärt Sprecher Michael Gorgs.

Die Politik hätte die (einmal überarbeitete) Gestaltungsplanung abgesegnet, "und dabei wurde herausgestellt, dass man mit der Umgestaltung und der klaren Trennung zwischen Parken und Veranstaltungsort den Schwerpunkt künftig auf die Aufenthaltsqualität legen will", so Gorgs weiter.

Darüber hinaus sei mit der Schaffung acht neuer Parkplätze an der Buschstraße für Ausgleich gesorgt worden, so dass netto nur neun Stellplätze wegfallen würden.

Und: "Mit der optischen Aufwertung und der Erweiterung des Platzes wird die Voraussetzung für eine weitere Entwicklung des Platzes geschaffen, der dann auch eine Gastronomie mit Außenterrasse möglich macht."

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