Bildung Volkshochschulleiter geht in den Ruhestand

Osterath. · Der Büdericher Alexander Ruth wird der Nachfolger von Berthold Grebe.

 Berthold Grebe (l.) hätte seinen Abschied gerne mit den Kollegen gefeiert. Das muss ausfallen. Alexander Ruth übernimmt seine Stelle.

Berthold Grebe (l.) hätte seinen Abschied gerne mit den Kollegen gefeiert. Das muss ausfallen. Alexander Ruth übernimmt seine Stelle.

Foto: Verena Bretz

Ein bekanntes Gesicht verabschiedet sich von der Volkshochschule Meerbusch: Genau 30 Jahre lang war Berthold Grebe Fachbereichsleiter, später stellvertretender Leiter der Weiterbildungsinstitution. Zum 1. April geht er in den Ruhestand.

„Meine Arbeit hat mir immer sehr viel Freude gemacht“, sagt er. Immer auf der Suche nach neuen Trends und den passenden Kursleitern. Sein Aufgabenbereich umfasste die berufliche Bildung mit der Digitalisierung, gesellschaftspolitische Themen und den Gesundheitsbereich. Das war genau das Richtige für den Diplom-Kaufmann, der zusätzlich ein Studium als Berufsschullehrer für die Fächer Erziehung, Sport und Wirtschaft gemacht hatte, ehe er sich auf die Stelle bei der VHS bewarb. „Als ich anfing, ging gerade der EDV-Boom los“, erinnert er sich. Die ersten Computer seien angeschafft und damit ein EDV-Raum in der Osterather VHS eingerichtet worden. „Die Kurse liefen die ganze Woche durch: von Montag bis Sonntag, morgens, nachmittags, abends“, schildert er. „Das war damals der Renner.“ Alles, was heute selbstverständlich ist, wurde damals von der Pike auf gelehrt. „Das lief so bis 1998, dann ging der Bedarf stark zurück“, so Grebe.

 Der Meerbuscher Journalist und Autor Alexander Ruth wird der Nachfolger von Berthold Grebe. Der hat ihn auch schon einarbeiten können.

Der Meerbuscher Journalist und Autor Alexander Ruth wird der Nachfolger von Berthold Grebe. Der hat ihn auch schon einarbeiten können.

Foto: Ruth

Zur Anmeldung standen
die Teilnehmer Schlange

Auch im Gesundheitsbereich gab es rasante Entwicklungen. „Besonders der Kurs Callanetics ist mir im Gedächtnis geblieben“, erzählt der 65-Jährige. Diesem Kurs sei der Ruf vorausgeeilt, dass man damit schnell abnehmen könne. „Als wir den Kurs erstmalig anboten, hatten wir 300 Anmeldungen und mussten mehrere Zusatzkurse einrichten.“ Dieser Andrang habe aber nur wenige Semester angehalten, weil dann viele gemerkt hätten, dass es mit dem Abnehmen nicht so einfach sei. Auch der Run auf die Wassergymnastik mit morgendlichem Schlangestehen zum Anmelden vor der Geschäftsstelle sei inzwischen durch die Online-Anmeldung in geregelte Bahnen gelenkt worden. Der Trend, etwas für die Gesundheit zu tun und sich zu bewegen, sei im Laufe der Zeit immer stärker geworden. Viele neue Sportarten wurden daher in das VHS-Programm aufgenommen. Bodyforming, Pilatus, Zumba oder Yoga erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit.

Dazu wurden Kurse aufgenommen, die der Prävention und Schmerzlinderung dienen - wie Feldenkrais oder, ganz neu, Achtsamkeitsmeditation. Das Schwierigste sei immer gewesen, die geeigneten Kursleiter zu finden. Dabei hat Grebe ein gutes Händchen bewiesen, denn viele sind inzwischen jahrelang bei der VHS tätig. So wie es seine Referenten vermitteln, hat sich auch Grebe eine gewisse Gelassenheit erarbeitet, die ihn auch im Ruhestand begleiten soll. „Ich möchte neue Potenziale in mir erschließen, aber dafür nehme ich mir Zeit und Ruhe“, erklärt er.  Klar sei jedoch, dass er seine sportlichen Hobbys intensivieren möchte, wie Wandern, Rad fahren oder Badminton spielen. Bedauerlich findet er es, dass seine geplante Abschiedsfeier von den Kollegen wegen Corona ausfallen muss.

Seinen Nachfolger konnte Grebe allerdings schon einarbeiten. Es ist der 42-jährige Alexander Ruth, der als Referent und Vorstandsmitglied der Initiative „Jugend braucht Zukunft“ viele Seminare in der VHS geleitet hat.

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