Verkehr in Meerbusch : Illegaler Lkw-Verkehr soll Lank meiden
Lank-Latum. Bereits mehr als zehn Jahre dauert der Kampf gegen den unerlaubten Durchfahrtsverkehr in Lank-Latum und Nierst.
Für Bürgermeister Christian Bommers haben die Probleme mit dem illegalen Lastwagenverkehr durch Lank fast schon symbolischen Charakter. Kurz vor der Stichwahl sagte er: „Die Bürger dort haben das Gefühl, dass nichts passiert. Das darf nicht sein.“ Oberste Maxime sei eine bürgernahe Verwaltung, die zuhört und sich kümmert. Fakt sei aber auch, dass der Verkehr nicht allein ein Meerbuscher Problem sei: „Der Verkehr wird in Krefeld generiert. Die Stadt Krefeld muss dafür sorgen, dass die Lkw Zugang zum überörtlichen Verkehrsnetz bekommen. Da bedarf es noch intensiverer Gespräche, um eine gemeinsame Lösung zu finden“, hatte Bommers angekündigt.
Die Stadt Meerbusch macht derzeit den nächsten Schritt im langjährigen Kampf gegen die unerwünschten Schwer-Laster und saniert den Kreisverkehr am Knotenpunkt Uerdinger Straße/ Robert-Bosch-Straße in Lank-Latum. Dabei geht es aber nicht nur um den Kreisverkehr als solchen, sondern auch um die Zufahrt zum Gewerbegebiet In der Loh über die Robert-Bosch-Straße. Diese wird – wenn der Kreisverkehr fertig ist – mit Betonquadern verengt und dann zur Einbahnstraße umfunktioniert. Dazu musste die Einmündung in den Kreisverkehr bis Ende der Woche gesperrt bleiben.
Die Einbahnregelung ist die jüngste Aktion, die die Stadt seit dem Jahr 2010 umsetzt, um den verbotenen Lkw-Durchfahrtsverkehr durch Lank-Latum in Richtung Krefelder Hafen zu unterbinden oder zumindest zu erschweren. Dabei gilt es, die Interessen der Lärm geplagten Anwohner der Uerdinger Straße und die Belange der im Gewerbegebiet In der Loh ansässigen Unternehmen „unter einen Hut zu bringen“ – ein schwieriges Unterfangen, das in der Vergangenheit für hitzige Diskussionen und Demonstrationen gesorgt hatte und für die Stadt mit ständiger Abwägung gegenläufiger Interessen verbunden ist.
Neu ist: Wenn die Sanierung des Kreisverkehrs abgeschlossen und die Einbahnstraßenregelung in Kraft getreten ist, können Lastwagen von der Robert-Bosch-Straße nicht mehr nach rechts Richtung Krefeld weiterfahren. Hintergrund: Bereits Ende November wurde an der Uerdinger Straße der neue Traffi-Tower aufgestellt, ein fest installierter Lkw-Blitzer der Firma Jenoptik. Durch die Einbahnstraßenregelung ist es nicht mehr möglich, das Gerät durchs Gewerbegebiet zu umfahren.
Blitzer registrieren durchfahrende Lastkraftwagen über 7,5 Tonnen
Ein zweiter Blitzer wurde an der Stratumer Straße in Nierst Richtung Krefeld aufgebaut, um Lkw-Ausweichverkehr zum Krefelder Hafen zu kontrollieren. Die beiden Traffi-Tower, die die Stadt selbst angeschafft hat, messen nicht nur die Geschwindigkeit, sondern erkennen auch die Umrisse von Lastwagen über 7,5 Tonnen. Die Ahndung der Verstöße übernimmt wie bisher der Rhein-Kreis Neuss. Der Lkw-Verkehr vom und zum Gewerbegebiet In der Loh soll von all dem unbehelligt bleiben. Die ortsansässigen Firmen können für ihre Lkw und die ihrer Anlieferer Ausnahmegenehmigungen für Fahrten Richtung Krefeld beantragen. Die entsprechenden Scheine müssen, versehen mit einem Siegel der Stadt, gut sichtbar in der Windschutzscheibe der Lkw angebracht werden. Einige ansässige Unternehmer kritisierten den enormen bürokratischen Aufwand, der dann auf sie zukäme.