Politik in Meerbusch Ideen für eine Digitalstrategie

Meerbusch · Die Stadt Meerbusch will zeitnah eine eigene Digitalstrategie entwickeln. Sieben Themenschwerpunkte wurden bereits entwickelt. Nun wird entschieden, welche Projekte umgesetzt werden können. Die Stadt beantragt Fördergelder.

 Die digitale Verwaltung soll viele Behördenangelegenheiten für die Bürger erleichtern.

Die digitale Verwaltung soll viele Behördenangelegenheiten für die Bürger erleichtern.

Foto: dpa/Jens Büttner

Die Stadt Meerbusch ist dabei, eine eigene Digitalstrategie zu entwickeln. Begleitet und beraten wird sie dabei von Björn Niehaves, Professor für Wirtschaftsinformatik mit dem Schwerpunkt digitale Innovationen an der Universität Siegen. Ziel ist, dass die Digitalisierung den Meerbuscher Bürgern künftig spürbare Entlastung und sogar Mehrwerte bieten soll.

Heißt etwa: Der Zugang zu gebündelten Informationen und Serviceangeboten der Stadt soll frei sein. Die Meerbuscher sollen einfacher an Planungs- und Entscheidungsprozessen mitwirken und Akten digital einsehen können. Der Austausch verschiedener Zielgruppen soll über digitale Plattformen erfolgen. Anträge können online eingereicht werden.

Sieben entsprechende Themenschwerpunkte hat der Ausschuss für Digitalisierung und Informationstechnolgie (ADI) bereits formuliert: Siedlungsentwicklung, Bildungsstandort, Natur- und Landschaftsraum, Stadtteilzentren, Wirtschaftsstandort und Nahversorgung, Mobilität sowie Verwaltung. Der Rat hat diese Themenfelder Ende Oktober auch schon beschlossen.

Anfang November trafen sich dann – wegen Corona digital – die dazugehörigen Themen-Projektgruppen mit Vertretern aller Fraktionen, der Bürgerschaft und der Stadtverwaltung zu ihren Sitzungen, berichtet Manfred Dohmen, Chief Digital Officer (CDO) der Stadt. In das jeweilige Thema führte in jeder Gruppe ein Themenpate der Stadtverwaltung ein. Fünf bis sechs Projektideen wurden pro Gruppe erarbeitet. Laut Dohmens Einschätzung ist die Stadt Meerbusch „bereits auf einem guten Weg bei der Entwicklung einer Digitalstrategie“.

In allen Projektgruppen wurde als digitales Arbeitsinstrument das sogenannte EDU-Pad verwendet. Damit können mehrere Personen gleichzeitig an einem Textdokument arbeiten. Dohmen erklärt, dass das EDU-Pad auch jetzt noch nicht geschlossen ist, sodass auf diesem Weg weitere Ideen und Anregungen einfließen können. Karl Trautmann, Vorsitzender des Digitalausschusses, betont ausdrücklich, dass sich auch die Bürger über das EDU-Pad weiter einbringen können und sollen. In der Ratssitzung am 17. Februar sollen schließlich einzelne Projekte verabschiedet und andere vorerst nicht weiter verfolgt werden.

Und wie geht es dann weiter? Digitalisierungsbeauftragter Dohmen kündigt an: „Im nächsten Schritt wollen wir schauen, welche Ideen relevant sind und relativ einfach und schnell umgesetzt werden können. Bis Ende Januar soll die priorisierte Ideensammlung stehen.“ Zuvor treffen sich die Workshopmitglieder zu einem zweiten sogenannten Konsolidierungsworkshop, in dem sie die Ideen bewerten. Über das Ergebnis dieses Workshops informieren sich die Mitglieder des Digitalisierungsausschusses in ihrer Sitzung am Donnerstag, 20. Januar (17 Uhr, Aula Realschule Osterath), um anschließend dem Stadtrat zu empfehlen, diese ausgewählten Projektideen mit in die Digitalstrategie der Stadt Meerbusch aufzunehmen.

Denn der weitere Fahrplan der Digitalstrategie steht schon fest: Auf Basis dieser Ideensammlung soll die Digitalstrategie aufgebaut und sollen Fördergelder beim BMI (Bundesministerium des Innern) beantragt werden. Dohmen: „Die Verwaltung geht davon aus, dass 2022 erst einmal nur kleinere Summen benötigt werden, die wohl auch genehmigt werden.“ Im Frühjahr, wahrscheinlich im März, soll der Förderantrag gestellt werden. Im Sommer gibt das zuständige Ministerium die Förderungen bekannt.

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