Flickenteppich in Büderich Die Oststraße bleibt ein Flickenteppich

Anwohner setzen sich seit Jahren dafür ein, dass die immer nur stückchenweise sanierte Straße schöner wird. Doch bisher haben sich alle angedachten Projekte zerschlagen.

 Der schlechte Zustand der Oststraße in Büderich ist Anwohnern schon seit Langem ein Dorn im Auge.

Der schlechte Zustand der Oststraße in Büderich ist Anwohnern schon seit Langem ein Dorn im Auge.

Foto: Sonja Schmitz

Am liebsten würde die Stadt, so scheint es, die Oststraße in Büderich einfach vergessen. Seit vielen Jahren ähnelt sie einem Flickenteppich. Links, rechts und in der Mitte der Fahrbahn reihen sich die ausgebesserten Stellen aneinander – und in manchen Fällen ist selbst das Geflickte wieder gerissen und reparaturbedürftig. Noch vor zwei Jahren wirkte es so, als ob der Zustand der Oststraße sich endlich mal ändern würde. Anwohner hatten eine Initiative gegründet, verschiedene Ideen für die Straße gesammelt, mit der Stadt gesprochen. Die Verwaltung kam aber nicht dazu, sich um die Oststraße zu kümmern. Fehlendes Personal, hieß es damals. Die Anwohner beruhigte man damit, dass man nun ein externes Planungsbüro beauftragen würde. Nun teilt die Verwaltung mit, dass auch dieses Vorhaben auf Eis gelegt wurde. Fehlendes Personal – das ist auch die aktuelle Begründung.

Die Stelle eines Projektleiters
sei derzeit nicht besetzt

„Auch ein externes Projekt muss von uns begleitet werden“, sagt Matthias Unzeitig, Fachbereichsleiter Straßen und Kanäle für die Stadt Meerbusch. Die Kapazitäten des Fachbereichs seien aber erschöpft, Großprojekte wie das interkommunale Gewerbegebiet zwischen Meerbusch, Willich und Krefeld müssten bewältigt werden. Geld für die Oststraße stünde auch nicht zur Verfügung. Eine Projektleiterstelle im Fachbereich sei derzeit nicht besetzt, sagt Unzeitig. „Das kommt auch noch dazu.“ Seit einem Dreivierteljahr sei die Stelle ausgeschrieben. Deswegen sagt Unzeitig in Bezug auf die Oststraße: „Alles bleibt beim Alten“. Die Straße sei verkehrstechnisch sicher.

Das alles wird die Anwohner kaum überzeugen. Zumal das Argument der dünnen Personaldecke ihnen bekannt vorkommen dürfte. 2018 verwies der Technische Dezernent Michael Assenmacher noch darauf, dass der zuständige Mitarbeiter nicht mehr tätig sei und der Nachfolger sich einarbeiten müsse. Als Lösung präsentierte die Verwaltung den Plan mit dem externen Planungsbüro, der nun auch an den mangelnden Personalressourcen scheitert. Sechs Jahre lang haben die Anwohner mit ihrer Initiative dafür gekämpft, dass sich endlich etwas vor ihren Haustüren tut. Sie wollten den Umbau forcieren, es gingen ihnen aber um mehr als den Zustand der Straße. Sie wollten Bäume pflanzen, Tempo 30 durchsetzen und insgesamt die Aufenthaltsqualität verbessern. Auch den „katastrophalen Straßenbelag und die schlechte Radwegsituation“ bemängelten die Anwohner, wie auf der Internetseite der Petition noch nachzulesen ist. 2016 präsentierte die Initiative der Verwaltung drei verschiedene Vorschläge für die Oststraße.

 2017 diskutierten die Nachbarn an der Oststraße Ideen für den Ausbau, unter anderem mit dem damaligen Sprecher der Initiative, Michael Hüsgen (r.).

2017 diskutierten die Nachbarn an der Oststraße Ideen für den Ausbau, unter anderem mit dem damaligen Sprecher der Initiative, Michael Hüsgen (r.).

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Neues Café und sanierte
Häuser gelten als Lichtblicke

All das hat scheinbar nur wenig bewirkt. Spricht man heute mit dem damaligen Sprecher der Initiative, Michael Hüsgen, bekommt man nicht den Eindruck, dass er auf eine baldige Verbesserung der Situation hofft. „Bei der Initiative ist mehr oder weniger die Luft raus“, sagt er. Der Straßenbelag sei so schlecht wie eh und je, teilweise sogar schlechter. Mit jedem Winter öffneten sich neue Risse. Er habe aber keine Zeit mehr, sich mit der Stadt auseinanderzusetzen, sagt Hüsgen. Im Job gibt es viel zu tun. Die ganze Energie, die er in die Initiative gesteckt hat, ist ins Leere gelaufen. Kleine Lichtblicke gibt es für Hüsgen an der Oststraße trotzdem, auch wenn sie wohl wenig mit der Initiative zu tun haben. Ein neues Café, ein paar sanierte Häuser, drum herum sei es hübscher geworden, sagt er.

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