Medizin in Meerbusch Therapieklinik besteht seit 20 Jahren

Osterath. · Die Klinik hat sich zum überregionalen Erfolgsmodell der neurologischen Rehabilitation entwickelt. Eine Feier fällt in der Corona-Krise aus.

 Einige Mitarbeiter der St. Mauritius Therapieklinik haben sich im Park vor dem Gebäude zum Foto versammelt. Eine Feier gibt es nicht.

Einige Mitarbeiter der St. Mauritius Therapieklinik haben sich im Park vor dem Gebäude zum Foto versammelt. Eine Feier gibt es nicht.

Foto: SMTK

(Red) Derzeit gilt in der St. Mauritius Therapieklinik ein Besucher-Stopp. Das gesamte Personal ist im Corona-Modus. Dennoch haben die Mitarbeiter zum 20-Jährigen ein Jubelbild aufzunehmen – mit Maske und Abstand im Freien.

Bereits bei der Eröffnung vor galt die Klinik als eine der modernsten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland – und setzt bis heute auf den Einsatz moderner Therapie­formen in Verbindung mit neurologischer Forschung. Seit November 2000 steht die St. Mauritius Therapieklinik in Osterath für ein in der Region einzigartiges Konzept der neurologischen Rehabilitation vom Säugling bis zum älteren Menschen. Ein Reha-Team aus 650 Ärzten, Funktions­thera­peuten und Pflegenden versorgt jährlich rund 3200 Patienten. Neben Therapien kom­plexer neurologischer Krankheitsbilder ist die Klinik an inter­nationalen Forschungen beteiligt und betreibt seit etwa zwei Jahren mit der intensivmedizinischen Früh­reha­bilitation einen eigenen Bereich.

Rückblick: Die Klinik wurde von Architekt Josef Wund geplant und am 5. Dezember 2000 durch Joachim Kardinal Meissner eingeweiht. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, dass die Wege zu den Therapieräumen kurz sind. Wenige Jahre nach der Eröffnung überzeugte das Konzept bereits die Deutsche Gesellschaft für Neuro Rehabilitation (DGNR), die Neurologie und Neuropädiatrie zertifizierte. Beide Auszeichnungen belegten den hohen Standard und die wachsende überregionale Bedeutung. So wurde etwa 2007 aus Spenden der Hannelore-Kohl-Stiftung ein Gerätepark für die Neuropädiatrie angeschafft. Zugleich forcierte die Forschung den Einsatz von Therapierobotern. 2009 setzte das Haus deutsch­landweit einen der ersten Laufroboter ein, den „Locomat“, der Patienten beim Erlernen verlorener motorischer Fähigkeiten durch eine Gangschulung unterstützt. Ergotherapeuten nutzen Spielekonsolen und setzten sogar eigene Erfindungen zur Förderung der Bewegungsfähigkeit ein.

In der Neuropädiatrie stieg die Zahl der Patienten kontinuierlich

Wegen der rasch wachsenden Zahl vor allem arabischer Patienten wurde in den Folgejahren ein internationales Büro eingerichtet. Pflegedienst und Therapeuten setzten vermehrt internationale Kräfte ein. Das wiederum führte zu wachsender internationaler Bekanntheit der Klinik. Speziell in der Neuropädiatrie stieg die Zahl behandelter Patienten kontinuierlich –und damit der Bedarf an Therapie- und Unterbringungsflächen. Im Oktober 2014 entstand nach 25 Monaten Bauzeit der mit dem Haupthaus verbundene Neubau einer Kinderklinik für die Neuropädiatrie. Das Gebäude wurde am 23. November 2014 durch Weih­bischof Dominikus Schwaderlapp eingeweiht. Im Juni 2016 eröffnete mit Spenden vor der Kinderklink ein eigener Sportplatz. Nach dem Umzug der Kinderreha in den Neubau wurden die freien Kapazitäten für den Ausbau der Frührehabilitationen genutzt. Diesem Schwerpunkt­bereich wurde ein eigener Intensivbereich zugeordnet, die bisherige Splittung in Geriatrie und Neurologie aufgehoben.

Anfang 2018 konnte der Akutbereich zunächst mit 30 Betten einschließlich Beatmungs­entwöhnung eröffnen. 

Im September 2019 erweckte dasKlinikum europaweit Aufmerksamkeit durch einen in der Neuropädiatrie veranstalteten „Hackathon“, bei dem Softwareentwickler sich einige Tage im Umfeld der Klinik bewegten und Applikationen für die neurologische Therapie im Bereich der Virtual Reality (VR) ­produzierten.

Im Jahr 2019 etablierte sich die VR als fester Bestandteil der vorhandenen Therapie­konzepte.

(RP)
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