Sperrung irritiert Autofahrer

Wegen Bauarbeiten auf der Kreisstraße 9 mussten Autofahrer gestern eine Umleitung nehmen — doch die fanden viele offenbar nicht. Denn häufig mussten Anwohner helfen.

Sperrung irritiert Autofahrer
Foto: Falk Janning

Petra Heckmann war gestern eigentlich nur zum Joggen unterwegs. Für viele auswärtige Autofahrer, die auf der Kreisstraße 9 zwischen Bergfeld und Obere Straße plötzlich wegen einer Sperrung nicht weiterfahren konnten, war sie die Rettung. Gegen 10 Uhr standen an der Absperrung gleich fünf Autofahrer und wollten von ihr wissen, wo es denn weitergeht. „Entschuldigung, wir möchten zum Reiter- und Ponyhof Löwenzahn“, sprach sie ein Familienvater an. Ihm und den anderen ratlosen Fahrern erklärte Petra Heckmann, wie sie gestern auf Umwegen zum Ziel kommen konnten.

Sibylle Tolzien, Autofahrerin

Andere, die nicht das Glück hatten, vor der Absperrung auf kundige Anwohner zu treffen, blieben erst einmal eine Weile dort stehen — um die Absperrung dann einfach zu umfahren. Nach einigen hundert Metern in Richtung der Baumschule Wantikow stießen die Fahrer auf einen Trupp Straßenarbeiter, die damit beschäftigt waren, die Straßendecke zu erneuern. Die Männer wiesen die Fahrer dann auf die Umleitung hin. Doch die laut Rhein-Kreis-Neuss drei aufgestellten Schilder hatten die meisten entweder übersehen oder sie waren über Straßen gekommen, an denen die Sperrung nicht ausgeschildert gewesen war.

„Ich bin über eine kleine Seitenstraße hierher gekommen, Schilder gab es dort nicht“, berichtet Sibylle Tolzien. Die Mitarbeiterin der Diakonie hatte geplant, die Rheinfähre zu nehmen, um nach Kaiserswerth zu fahren, wo sie einen Termin hatte. Nun musste sie den Weg über die Autobahn nehmen. „Das werde ich jetzt nicht pünktlich schaffen“, war sich Tolzien sicher.

Die hinter der Sperrung gelegene Baumschule und Landschaftsgärtnerei Wantikow hatte gestern einen ruhigen Tag. Die Mitarbeiter dort hatten daher besonders viel Zeit, sich den Pflanzen zu widmen. Zwar konnte die Gärtnerei noch über Ilverich angefahren werden, aber der Hauptteil der Kundschaft kommt eben aus der anderen Richtung. „Unsere Kunden kommen nicht nur aus Büderich und Strümp, sondern auch aus Essen, Duisburg, Düsseldorf und Krefeld. Sie kommen dann über die Autobahn auf diesem Weg“, erklärt Mitarbeiter Rüdiger Auerbach.

Umso ruhiger hatten es gestern auf der landschaftlich schönen Strecke zahlreiche Radfahrer. Unter ihnen auch Jutta Rosler, die ebenfalls immer wieder nach dem Weg gefragt wurde. „Hier herrscht heute Chaos“, sagt sie und lacht, um gleich darauf dem Fahrer eines roten Lieferwagens weiterzuhelfen. Viele andere Lastwagenfahrer, die vor der Sperrung stehenblieben, holten sich Rat über das Smartphone.

Heute wird unter Vollsperrung für einen Tag die Kreisstraße 16 zwischen Lank-Latum und Ilverich instand gesetzt. Für die Maßnahmen ist eine Umleitung über Lank-Latum ausgeschildert.

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