Meerbusch : Alarmschlagen: Wenn, dann aber richtig
„180˚ Sicherheit“ hat sich vom Start-up zum durchaus erfolgreichen Unternehmen entwickelt. Dafür wurde die Firma vergangenes Jahr mit dem Gründerszene Wachstums-Award ausgezeichnet.
Die Einbruchszahlen in Deutschland steigen. Klassische Alarmsysteme sind hilfreich, aber häufig auch unzuverlässig oder nicht ausreichend. Geht der Alarm los, schickt die Sicherheitszentrale erst mal den Wachdienst los, um zu prüfen, ob es sich wirklich um einen Einbruch oder um einen Fehlalarm handelt. Erst dann wird bei einem Echtalarm die Polizei verständigt. So vergeht eine Menge Zeit, die den Einbrechern zugutekommt.
Bei „180˚ Sicherheit“ läuft ea anders: Das Unternehmen hat sich – wie auch andere Unternehmen vor ihm – dem Live-Einbruchschutz verschrieben. Auch ihr Alarmsystem ist mit einer 24/7-Notrufleitstelle verbunden. Lösen die verbauten Melder einen Alarm aus, stellt das Objekt aber eine Live-Verbindung zur Leitstelle her, die es den Mitarbeitern möglich macht, in das Gebäude hineinzuhören oder zu schauen. Dann spricht ein Mitarbeiter der Zentrale den Eindringling direkt mit einer Lautstärke von 85 Dezibel an und fordert ihn auf, sich mit seinem Kennwort zu legitimieren. Kann er das nicht, folgt noch eine Mahnung. „Gesperrter Bereich! Letzte Möglichkeit vor Eingriff der Polizei! Nennen Sie Ihr Kennwort!“ Bleibt die Ansprache ohne Reaktion, verständigt die Leitstelle die Polizei.
Dadurch, dass „180˚ Sicherheit“ im Falle eines Einbruchs einen geprüften Echtalarm melden kann, besteht für die Polizei eine höhere Dringlichkeit, da nicht von einem Fehlalarm auszugehen ist, sagt Gründer und Geschäftsführer Christoph Lay. Durch diese Form der Überwachung können die Mitarbeiter sogar Hinweise auf die Täter an die Polizei geben.
„In 100 Prozent der Fälle konnten die Täter bisher vertrieben und vereinzelt sogar von der Polizei geschnappt werden“, bilanziert Lay. „Verhindern lassen sich Einbrüche nicht. Wer in ein Gebäude hinein will, schafft das auch, selbst wenn es länger dauert.“
Dem Unternehmen ist es wichtiger, die Einbrecher zu verschrecken und ihnen zu signalisieren, dass sie ertappt sind. Sie sollen sich schnell umdrehen und den Tatort in einem 180-Grad-Bogen wieder verlassen, daher auch der Firmenname. „Wir nehmen den Tätern die Zeit, alles einzupacken oder zu verwüsten. Das ist das Wichtigste, was wir unseren Kunden geben können“, so der 33-Jährige.