Beratung in Meerbusch Experten auf vielen (Senioren-)Gebieten

Der Seniorenbeirat der Stadt hilft älteren Meerbuschern. Die Art der Hilfe reicht von der Vermittlung von Sportangeboten bis zur Beratung in Rechtsfragen.

 Albert Güllmann im Sitzungszimmer des Seniorenbeirats.

Albert Güllmann im Sitzungszimmer des Seniorenbeirats.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Welche Wünsche und Probleme haben die Senioren in Meerbusch? Zu dieser Fragestellung verschickte die Stadtverwaltung kürzlich einen Fragenkatalog an zufällig ausgewählte über 66-Jährige. Als „Versuchskaninchen“ für die Umfrage hatten die Mitglieder des Seniorenbeirats die Fragen vorab beantwortet und diskutiert. Sie sind die Experten, wenn es darum geht, sich um die Belange der Älteren zu kümmern und deren Interessen Gehör zu verschaffen.

Bereits seit acht Jahren gibt es in Meerbusch den Seniorenbeirat, der aus sieben Mitgliedern und fünf Stellvertretern besteht, die von Wohlfahrtsverbänden, Seniorenvereinigungen und Seniorenheimen delegiert werden. Dreimal im Jahr trifft sich das Gremium, um die Wünsche der älteren Bevölkerung, die an die Mitglieder herangetragen wurden, zu diskutieren und nach einer positiven Beurteilung in die politischen Gremien weiterzuleiten.

Vorsitzender des Beirats gehört auch dem Sozialausschuss an

So ist der Vorsitzende des Seniorenbeirats, Albert Güllmann, Mitglied im Sozialausschuss der Stadt. Sein Stellvertreter Oswald Heppner besucht den Bau- und Umweltausschuss und Hubert Kräling den Planungsausschuss. „Wir haben ein offenes Ohr für alle Sorgen der Senioren“, so der Vorsitzende Güllmann. Er ist der direkte Draht des Gremiums. Dreimal im Monat montags hält er eine Sprechstunde ab und ist zudem auch stets telefonisch erreichbar, wenn es „brennt“.

Seit 1. Juli 2000 war er bereits Seniorenbeauftragter der Stadt, ehe die Politik beschloss, sich in Sachen Senioren breiter aufzustellen, weil auch der Anteil der Senioren an der Bevölkerung immer größer wird. In der Sprechstunde kann Güllmann viele der Fragen, die keiner politischen Beratung bedürfen, direkt beantworten oder Ansprechpartner vermitteln. Beispiele: Wo gibt es seniorengerechte Sportangebote? Wann fahren die Busse? Wer hilft beim Umzug? Um auf vielen Feldern fachkundig zu sein, hat er Seminare besucht, die die Landesseniorenvertretung Nordrhein-Westfalen anbietet. Wie zum Betreuungsrecht, zur hausärztlichen Versorgung, zu Fragen des Testaments oder Wohnformen im Alter.

„Der Seniorenbeirat ist parteilich und konfessionell unabhängig“, betont Güllmann. Neben der Beratung gibt es durchaus praktische Ergebnisse seiner Arbeit. So sind in der Vergangenheit vermehrt Ruhebänke aufgestellt worden, damit die Senioren sich öfter ausruhen können. Wie beispielsweise an der Schranke an der Viehgasse, an der Fußgänger manchmal exorbitant lange warten müssen.

Altersgerechtes Wohnen ist
eines der wichtigsten Themen

Auch Aktionen zur Mobilität organisiert oder unterstützt der Seniorenbeirat. „Viele Menschen mit Rollatoren wissen beispielsweise nicht, wie sie sicher in einen Bus einsteigen“, sagt Güllmann. Das Wichtigste sei, dass der Einsteigende die Bremse des Rollators nach dem Hochstemmen anzieht, damit er nicht wegrutscht, wenn er einsteigen will. Die Mitglieder des Seniorenbeirats freuen sich, dass inzwischen die Meerbuscher Haltestellen moderner und höher ausgebaut wurden, sodass die erste Stufe beim Zusteigen entfällt.

Besonders wichtig für die Meerbuscher Senioren sei die Wohnfrage, sagt Güllmann. Er vermittelt Beratungsgespräche zum altengerechten Umbau der Wohnung oder gibt Tipps zum Umzug. Die Möglichkeit, eine barrierefreie Wohnung zu akzeptablen Preisen zu finden, sei bei neueren Wohnkomplexen größer. „Es ist hilfreich, dass mir der Technische Dezernent Michael Assenmacher rechtzeitig mitteilt, wo neue seniorengerechte Wohnungen entstehen, sodass ich entsprechende Hinweise geben kann.“ Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung bewertet er im Ganzen sehr positiv. Ein weiteres Projekt des Seniorenbeirats ist der Notfallkalender. Er enthält alle wichtigen Notfallnummern und medizinische Daten sowie Adressen und kann sichtbar in der Wohnung angepint werden. Bei den Meerbuscher Senioren, berichtet Güllmann, komme der Kalender
sehr gut an.

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