Schnelles Internet ist die Ausnahme

Unitymedia wird ab Februar Verbindungen mit 400 Megabits/Sekunde anbieten. Das Netz in der Stadt soll insgesamt ausgebaut werden.

Schnelles Internet ist die Ausnahme
Foto: Archiv

Meerbuschs Einwohner werden ab dem kommenden Monat so schnell wie noch nie durchs Internet surfen können — das nötige Kleingeld vorausgesetzt. Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia baut derzeit sein Netz aus und will ab 1. Februar auch in Meerbusch eine Internetverbindung mit einer Übertragungsrate von 400 Megabits pro Sekunde anbieten — das ist doppelt so schnell wie die bisher schnellste verfügbare Internetverbindung.

„Nahezu alle Haushalte in der Stadt werden dann in der Lage sein, die verbesserte Verbindung zu nutzen“, sagt Unitymedia-Sprecher Helge Buchheister. Um die erhöhte Übertragungsrate zu erreichen, werden unter anderem Verteiler-Komponenten aufgerüstet. „Kunden brauchen dann nur noch ein entsprechendes Modem“, so Buchheister.

Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Werner Damblon ist die Nachricht vom schnellen Internet nur in Teilen zufriedenstellend. „In großen Teilen der Stadt ist das nämlich noch nicht so, wie man es sich gerne vorstellt“, sagt er. Ein Grund für die ausbaufähige Internetanbindung sei das Fehlen eines flächendeckenden Kabelnetzes: „Es gibt keine durchgehende Infrastruktur. An manchen Stellen ist die Verbindung zum Internet grenzwertig.“ Ein Blick in den Breitbandatlas des Bundesministeriums für digitale Infrastruktur zeigt: In weiten Teilen von Ilverich, Langst-Kierst, Nierst und Bösinghoven liegt die Quote von Haushalten mit Zugang zu einer Übertragungsrate von mindestens 50 Mbits/Sekunde bei unter elf Prozent.

Laut Stadtsprecher Michael Gorgs gibt es vor allem aus den Randgebieten der Rheingemeinden, in den Rheinauen und dem Strümper Gewerbegebiet Bundenrott Beschwerden über mangelhafte Internetzugänge. Die Stadt will sich an einem Markterkundungsverfahren mit den Kommunen im Rhein-Kreis Neuss beteiligen. Erkenntnisse daraus sollen als Planungsgrundlage für einen eventuellen Netzausbau dienen. Wer für diesen zahlen müsste, lässt sich schwer sagen. In vielen Kommunen gebe es darüber Streit, so Damblon. „Oft ist der Ausbau ohne Hilfe durch den Bund nicht finanzierbar.“ In der Nachbarstadt Kaarst funktioniert’s: Deren Erster Beigeordneter kündigte gestern an, dass die Telekom dort Dutzende Kilometer Glasfaserkabel noch in diesem Jahr kostenneutral verlegt.

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