Pilotprojekt an Meerbuscher Grundschule Klassenzimmer sind jetzt auch Spielzimmer

An der Adam-Riese-Grundschule in Büderich wurden zwei Klassenzimmer so umgestaltet, dass dort nachmittags getobt werden kann.

 Asya (l.) und Maria sitzen im Pausenhäuschen, Paulo in der Hängehöhle.

Asya (l.) und Maria sitzen im Pausenhäuschen, Paulo in der Hängehöhle.

Foto: RP/Anke Kronemeyer

Als die Adam-Riese-Schule gebaut wurde, war noch keine Rede davon, dass die Kinder vielleicht auch mal nachmittags im Gebäude bleiben, dass sie dort essen und spielen würden und dass sie ihre Hausaufgaben direkt in der Schule erledigen. Denn vom Offenen Ganztag oder einer so genannten Verlässlichen Grundschule war damals noch keine Rede. Heute schon. Und das bedeutet ganz andere Anforderungen an eine moderne zeitgemäße Schule. Allein räumlich, aber auch personell.

An der Adam-Riese-Grundschule an der Witzfeldstraße in Büderich, die von 260 Kindern besucht wird, wurde jetzt ein Pilotprojekt gestartet: Zwei Klassenräume wurden so umgestaltet, dass sie morgens ganz normal als Unterrichtsraum, nachmittags aber durch einige kleine Umbauten als Spielraum, Kuschelecke oder Entspannungszimmer genutzt werden können. Nach dem Unterricht werden im Offenen Ganztag mehr als 100 Kinder vom Verein Offenheit, Bildung, Vertrauen (OBV) betreut. „Dann wird gespielt, gekocht, gebastelt, ausgeruht, geturnt oder gelernt“, erklärt Koordinatorin Mandy Dümke. Den Auftrag zum Umbau bekam das Architekturbüro Null2Elf aus Düsseldorf mit Barbara Eitner und Birte Riepenhausen. Sie stellten nocvh kurz vor dem Ferienende, am Montag, gemeinsam mit Schulleiter Marc Adams ihre Umbauten unter anderem der Meerbuscher Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage vor.

Zusätzlich zu den Räumen
wurden neue Toiletten installiert

Die Modernisierung der Räume umfasst zehn Punkte. Punkt eins: einfach stapelbare Stühle, die schnell verstellbar sind, sodass Erstklässler genauso bequem sitzen können wir Viertklässler. Punkt zwei: Wandregale, in denen Kinder zum Beispiel ihre Martinslaternen ausstellen können. Punkt drei: vor dem Waschbecken können die Kleinsten auf eine ausziehbare Stufe steigen, um sich die Hände waschen zu können. Punkt vier: die hochmoderne digitale Tafel ermöglicht es Lehrern und Schülern, im Internet zu recherchieren oder einen Film zu gucken. Punkt fünf: das Lichtkonzept wurde so gestaltet, dass vormittags helles Licht, nachmittags etwas weniger Licht strahlt. Punkt sechs: das mobile Pausenhäuschen lässt sich auch von kleinen Kindern leicht verschieben und lädt zum Sitzen und Quatschen ein. Punkt sieben: jedes Kind hat eine eigene Schublade für seine Utensilien, die dann in einem Rollcontainer verwahrt werden. Punkt acht: ein Fach in einem Hochschrank ist für die Matratzen gedacht, auf denen sich die Kinder nachmittags entspannen können. Punkt neun: weiße Haken in der Decke als ein weiterer Clou. Denn daran können Hängehöhlen befestigt werden, in denen die Kinder schaukeln dürfen. Guterletzt Punkt zehn: die freundlichen, hellen und modernen Farben: Das eine Zimmer ist in gelb, das andere in Mint gestaltet.

Alles zusammen hat knapp 200 000 Euro gekostet. Zusätzlich zu den Klassenräumen wurden außerdem noch neue Toiletten installiert und ein Garderobenraum geschaffen.

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