Meerbuscher Einrichtung Das Jugendzentrum Karibu hat eine neue Leiterin

Direkt vom Studium der Kindheitspädagogik wechselte Sandra Bikowski in die mobile Jugendeinrichtung. Sie fühlt sich schon heimisch.

 Sandra Bikowski leitet seit September das Jugendzentrum Karibu.

Sandra Bikowski leitet seit September das Jugendzentrum Karibu.

Foto: RP/Eirik Sedlmair

Dass Sandra Bikowski direkt nach dem Studium in eine Führungsposition wechselt, damit hat sie auch nicht wirklich gerechnet. Doch kurz nachdem die 23-Jährige ihr Studium in Kindheitspädagogik in Mönchengladbach abgeschlossen hatte, ging Julia Lung, die bisherige Leiterin der mobilen Jugendeinrichtung Karibu, in Elternzeit. Die Stelle war frei, Bikowski bewarb sich und bekam den Zuschlag. „Das war schon ein großer Schritt“, sagt Bikowski. „Eine große Herausforderung ist das auf jeden Fall.“

Seit dem 16. September leitet Bikowski also das Karibu. Sie kennt die Einrichtung schon länger. 2016 fing sie an, ehrenamtlich dort zu arbeiten, betreute die Kinder, ging auf Ausflüge mit. Bis 2019 war das Karibu die Jugendeinrichtung der Pfarrei Hildegundis von Meer. Anfang des vergangenen Jahres wechselte jedoch die Trägerschaft. Das Trägerwerk Krefeld übernahm das Karibu. Mit dem Wechsel sollte die Struktur professionalisiert werden, die Kirchenvorstände hatten die Arbeit ehrenamtlich gemacht.

Bewährtes sollte aber bleiben – das war das Versprechen der neue Träger. Und so fährt im Sommer nach wie vor der „Karibus“. Im Winter ist das Karibu mit einem Standort jeweils in Nierst, Bösinghoven und Lank vertreten. Das Jugendzentrum in Lank befindet sich im Pfarrzentrum St. Stephanus, hier in der Gonellastraße hat Bikowski auch ihre Büroräume.

Im Keller des Pfarrzentrums steht ein Kicker, ein Billardtisch, ein Sofa, in der Ecke ein kleine Theke. Im Karibu können Kinder und Jugendliche vorbeikommen, um dort ihre Zeit zu verbringen. Bikowski bietet jede Woche ein anderes Programm für die Kinder an, mal backen sie zusammen Plätzchen, mal basteln sie oder spielen Kicker. „Keiner muss an den Aktionen teilnehmen, es ist alles ein Angebot“, sagt Bikowski, die Kinder und Jugendlichen können auch „einfach nur chillen“. Aber das Angebot werde gerne angenommen.

Bikowski sitzt in ihrem Büro in der Gonellastraße, links neben ihr stehen viele Ordner in einem Schrank. „Ich wusste nicht, dass so viel Arbeit im Hintergrund läuft, von der man als Ehrenamtliche natürlich nichts mitbekommt“, sagt Bikowski. Sie meint damit die Organisation der Öffnungszeiten, die Planung, die Teilnahme an Sitzungen der Stadt – das alles gehört zu den Aufgaben der Leiterin. Aber sie sagt auch: „Das ist ein Traumjob“.

Bikowski ist in Meerbusch aufgewachsen, hat dort ihr Abitur gemacht. Inzwischen wohnt sie in Krefeld. Sie habe schon immer gerne mit Kindern gearbeitet, sagt sie. Früher war sie nebenher Babysitterin, auch ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Karibu hat ihr gezeigt, dass die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen das Richtige für sie ist.

Ein Teil ihres Studiums war auch Entwicklungspsychologie. Beim Karibu könne sie die Theorie gut in die Praxis umsetzen, sagt Bikowski. Vor allem bei der Identitätsbildung. Bei der Kinderbetreuung sei es wichtig, dass man die Kinder genau beobachtet. Hinschaut, wenn ein Kind bei bestimmten Aktionen nicht mitmachen will, wenn es teilweise alleine auf dem Sofa sitzt. „Man muss das Selbstbewusstsein der Kinder stärken.“

Julia Lung, die vorherige Leiterin, ist noch bis September 2021 in Elternzeit. Wie es dann für Bikowski weitergeht, weiß sie nocht nicht. Im Karibu fühle sie sich wohl.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort