Rheinufer bleibt eine Problemzone

Trotz Bemühungen von BUND und Stadt bemängeln Besucher, dass die Strände am Rhein nicht sauber seien.

Meerbusch. Pia und Jan spielen gedankenverloren am Wasser, während die Eltern einige Meter entfernt entspannt dösen. Ron sammelt Steine, um diese zu bemalen. Familie Aljimi hat sich gleich etwas Grillfleisch mit ans Rheinufer genommen.

Das Wetter bescherte einen guten Start in den August. Bei bis zu 30 Grad nutzten viele die Sonne für einen Ausflug an den Rhein. Doch was so idyllisch sein könnte, wird durch herumliegenden Müll getrübt. Reste der Partys von vergangener Nacht, leere Kaffeebecher und Scherben sind vor allem für die herumtobenden Kinder sehr gefährlich.

Dabei sollte doch alles besser werden. Im April hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) einen Antrag an die Stadt gestellt, mehr Mülltonnen an den beliebtesten Rheinabschnitten aufzustellen. Darunter an der Bucht 750 am Modellflugplatz in Büderich, am Langster Fährhaus und an der Werthallee in Nierst.

Nach einem Gespräch mit Vertretern der Stadt einigte man sich, übergangsweise eine 400-Euro-Kraft einzustellen, die jeweils montags und freitags den Müll an den entsprechenden Stellen einsammeln soll. Inez Allerding vom Stadtmarketing spricht von einer erfolgreichen Aktion: „Seit dieses Projekt angelaufen ist, haben wir viel positive Resonanz von den Bürgern erhalten. Eine Dame hat sich so sehr gefreut, dass sie vorbeikam und den Beamten sogar Kaffee mitbrachte.“ Im Herbst will sich die Stadt erneut mit dem BUND zusammensetzen und über das weitere Verfahren beraten.

Das positive Zwischenfazit der Stadt wundert Rheinbesucherin Patricia Poesgen jedoch: „Ich habe den Eindruck, dass der Müll am Rhein immer mehr wird.“ Die Stadt nimmt sie jedoch in Schutz: „Das Problem liegt meiner Meinung nach darin, dass die Leute keine Rücksicht aufeinander nehmen. Das einzige was die Stadt dagegen tun könnte, wäre zum Beispiel durch eine Kampagne die Menschen zum Nachdenken anzuregen.“

Auch Familie Aljimi bemängelt die Sauberkeit am Meerbuscher Rheinufer. „Normalerweise grillen wir am Düsseldorfer Ufer, da ist es einfach viel sauberer.“ Dass das Grillen sowohl am Düsseldorfer als auch am Meerbuscher Ufer eigentlich verboten ist, ist der Familie hingegen nicht klar. „Woher sollen wir denn so etwas wissen? Hier stehen doch keine Schilder.“ Ihren Müll will die Familie aber selbstverständlich entsorgen. Dafür habe man sich extra eigene Mülltüten mitgebracht.

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