Rheincamping in neuer Hand

Freizeit: Hotelerfahrung bringen die neuen Betreiber des Rheincamping in Langst-Kierst mit. Die wollen sie nutzen.

Langst-Kierst. Am 8.Juli öffnete der Stellplatz für fahrendes Urlaubs-Volk am Fähranleger in Langst-Kierst unter neuer Leitung die Eingangs-Schranke und heißt nun "Rheincamping".

Bis zum Saisonende am 15.Oktober halten an manchen Tagen bis zu 500 Gäste die Betreiber Markus Brix und Rainer Breitbach sowie dessen Eltern Antonia und Rainer senior, letztere mit 45Jahren Camping-Erfahrung, auf Trab.

Nicht nur die zahlreichen Besucher werden betreut. Täglich werden auch die Rasenflächen des rund 3,5Hektar großen Areals gemäht und zum Frühstück gibt es für Urlauber und Gäste frische Brötchen aus eigener Herstellung. Zu Zeiten wie der aktuell laufenden Caravan-Messe gibt es also reichlich zu tun. "Für die Aufräumarbeiten auf dem vernachlässigten Platz bekamen wir schon Glückwünsche", berichtet der 33-jährige Gastronom Rainer Breitbach stolz.

Zusammen mit Markus Brix (37), der lange Jahre Empfangschef im Düsseldorfer Hilton war, leitete Breitbach die vergangenen drei Jahre ein Hotel am Chiemsee. Doch die Hochzeit des Tourismus laufe dort allmählich aus.

Zurück am Niederrhein hofft der gebürtige Koblenzer, das Campen wieder beleben zu können. Anfragen nach Stellflächen für das nächste Jahr sind bereits zahlreich eingegangen. In Langst-Kierst machen viele Halt: stolze Besitzer von Holzwohnwagen ebenso wie die von Wohnmobilen, die wie Schwertransporter wirken, um die 700000 Euro kosten und einen Kleinwagen im hinteren Teil transportieren können.

Neben dem familiären Small-Talk mit den Dauercampern und als Ansprechpartner für alle will Breitbach sich auch auf der "Caravan" umsehen, zum Beispiel nach Partnern für eine mögliche Wohnwagenvermietung vor Ort.

Wenn der dritte und stille Teilhaber am Rheincamping, Emanuel Dunkel, seines Zeichens Dormagener Großspediteur, die fahrbaren Container mit Dusche, Rezeption und Saisonunterkunft des Teams eingelagert hat, beginnt der Winterurlaub. Bis zum Februar, wenn die Vorbereitungen für den nächsten Frühling beginnen, will Breitbach in einer ruhigen Ecke in Andalusien für die nächste Saison "Highlights auch für Nicht-Camper" austüfteln.

"Es wird keinen riesigen Supermarkt geben und ebenfalls kein Stehcafe", dementiert er Gerüchte. Auf einen Mini-Discount mit Kiosk sollen die Camper am Rhein in der nächsten Saison jedoch nicht verzichten müssen.

Auch die Idee einer Strandbewirtung verfolgen Breitbach und Brix in abgewandelter Form weiter, ab April mit neuer Speisekarte. "Keine Menükarte mit Spargelgerichten, aber auch nicht nur Pizza und Pommes frites. Eher für jeden etwas, ausflügler -und familiengerecht. Gutbürgerliches gehört einfach dazu", erklärt Breitbach.

Zudem soll die derzeitige Musikberieselung rund um die Uhr Einlagen von dezenten Lounge-Klängen weichen. Nicht zuletzt wird auch für die Platzsicherheit gesorgt sein: Neuzugang Sam, ein Husky-Schäferhund-Mischling von der Tierhilfe Ratingen, wird im neuen Betreiber-Team diesen Part übernehmen und für Respekt und Ordnung sorgen.

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