Rhein-Kreis Neuss: Tierischer Besuch im Garten

Die Population von Füchsen nimmt zu. Für den Menschen werden sie nicht gefährlich, doch streicheln sollte man die Tiere nicht.

Rhein-Kreis Neuss. Immer mehr Füchse machen es sich in Wohngebieten gemütlich. Auch im Rhein-Kreis Neuss sind die Raubtiere nach Ansicht der Kreisjägerschaft auf dem Vormarsch. Das Problem: Durch volle Mülltonnen verlieren Füchse ihre natürlichen Instinkte sowie ihr Fluchtverhalten und rücken den Menschen immer näher.

Spuren im Schnee haben in der vergangenen Woche gezeigt, dass Füchse auch im Rhein-Kreis immer öfter in bebauten Gebieten unterwegs sind. Bestätigen kann das Hans-Gerd Wierichs, Leiter des Kaarster Hegerings 5 der Kreisjägerschaft: "Füchse gibt es derzeit mehr, als erträglich ist."

Anders verhalte es sich mit den Gerüchten, dass auch die Wildschweine immer häufiger am Niederrhein nahe bewohnter Ortschaften anzutreffen seien. "In Kaarst gibt es keine Wildschweine", weiß er. 1956 sei das letzte Tier auf der Broicher Seite an der heutigen Stadtgrenze zu Meerbusch geschossen worden.

Damals haben die Folgen des Zweiten Weltkriegs und der streng reglementierte Besitz von Schusswaffen zu einer starken Ausbreitung des Borstenviehs gesorgt. "Die nächsten Wildschweine gibt es hierzulande im Mühlenbusch bei Knechtsteden. Da werden auch regelmäßig welche geschossen."

Füchse allerdings würden durchaus auch in die Gärten kommen. "Die schlauen Tiere ernähren sich immer häufiger durch Essensreste, die achtlos auf Komposthaufen geworfen werden", warnt Thomas Dumke, Meerbuscher Hegeringleiter der Kreisjägerschaft. "Vor allem wenn Schnee liegt, sind ihre Spuren überall zu sehen", berichtet Olaf Heidenfels, Jäger und Jagdaufseher.

Er bewahrt auch den Blick in die Jagdreviere in Richtung niederländische Grenze und hat dort eine noch massivere Ausbreitung beobachtet. "Wenn man abends im Dunklen auf einer Landstraße das Gefühl hat, eine Katze kreuzt den Weg, und das Tier hat im Scheinwerferlicht grellgelb leuchtende Augen, handelt es sich ziemlich sicher um einen Fuchs."

Was zu tun ist, wenn man einem Fuchs entweder im Garten oder bei einem Spaziergang gegenübersteht, darüber herrscht bei den Waidmännern Einigkeit: "Land gewinnen oder den Fuchs durch Schreien vertreiben", sagt Heidenfels.

"Füchse sind Fluchttiere. Normalerweise werden sie nicht gefährlich. Wenn sie überhaupt keine Scheu vor dem Menschen zeigen, haben sie aber höchstwahrscheinlich Tollwut", erklärt Wierichs: "Dann kann ein Biss für den Menschen gefährlich werden." Darüber hinaus besteht die Gefahr, sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren.

"Daher sollte auf keinen Fall das Fell eines toten Tieres berührt werden." Falls doch müsse die Kreisjägerschaft oder die Polizei informiert werden.

Im Rhein-Kreis Neuss werden Füchse zwischen dem 29. und 31.Januar revierübergreifend gejagt. Auch wenn dies in den Abendstunden stattfindet, sollten Spaziergänger auf den ausgewiesenen Wegen bleiben und ihre Hunde jederzeit angeleint lassen.

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