Repair-Café hatte viel zu tun

Wegen des Andrangs öffnete es bei seiner Premiere schon früher.

Repair-Café hatte viel zu tun
Foto: Ulli Dackweiler

Eigentlich sollte das Repair-Café gestern Nachmittag pünktlich um 15 Uhr öffnen. Weil aber schon eine Viertelstunde vorher so viele Menschen mit ihren defekten Elektrogeräten in die Räume der evangelischen Kirchengemeinde nach Lank gekommen waren, entschieden sich Andrea Blaum vom BUND und ihre Mitstreiter, einfach schon mal anzufangen.

Der Strom an Kundschaft riss daraufhin nicht ab: Schon eine Stunde später wurde die Nummer 16 aufgerufen. Das heißt: In 60 Minuten war 16 Besuchern — im günstigsten Fall — geholfen worden. Aber nicht jedem konnte geholfen werden. „Das hier würde Stunden dauern“, meinte Stefan Frangen, während er die Stereoanlage eines Gastes einfach nur wieder zuschrauben konnte, „dann käme hier keiner mehr dran.“ Auch die Kaffeemaschine von Helga Müller ging zurück. „Keine Chance“, meint Dieter Gronau. In der Zeit schraubte aber noch Matthias Nerger am sieben Jahre alten Toaster der gleichen Kundin — mit großen Fragezeichen in den Augen. „Ich will ja nix kaputt machen“, so der Klimaschutzexperte aus dem Umweltministerium. Er lebt in Meerbusch und half gestern ehrenamtlich wie auch die anderen Technik-Experten. „Ist doch eine super Geschichte, dass wir hier Geräte reparieren können, die sonst weggeschmissen werden würden“, so Nerger. Monika Heinbach aus Lank wollte ihren Drucker reparieren lassen. Er druckte halt nicht mehr. Dieter Gronau versuchte alles, drückte alle Knöpfe, überprüfte alle Patronen, checkte das Innenleben des Geräts und meinte dann ebenso wie sein Mit-Helfer Herbert Vorloeper: „Kaufen Sich ’nen neuen, am besten einen ohne Patronen, sondern als Lasergerät.“

Andrea Blaum vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) war am Ende mehr als zufrieden mit der Resonanz auf das Café-Cafe: „Vielleicht machen wir es dann sogar dreimal pro Jahr und nicht nur zweimal wie zuerst geplant.“ Vielleicht melden sich dann ja sogar noch mehr Ehrenamtliche, die mitmachen — damit sich die Schlange schneller abbaut.

Übrigens: Wer die Hilfe der Experten beim Repair-Café, das es auch schon in anderen Städten in der Region gibt, in Anspruch nimmt, muss nichts bezahlen, darf aber eine Spende geben.

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