Renaturierung: Gillbach in gewundenem Bett

Bach soll sich eigendynamisch mit biologischer Vielfalt entwickeln.

Rhein-Kreis Neuss. Mitte September hat der Erftverband ein Teilstück des Gillbachs bei Hoeningen renaturiert und dafür ein neues Bachbett angelegt. Nach Abschluss der Erdarbeiten stellten Bürgermeister Albert Glöckner und Erftverband-Vorstand Wulf Lindner das Renaturierungsprojekt am Mittwoch vor.

Um langfristig eine eigendynamische Gewässerentwicklung zulassen zu können, hat der Erftverband auf einer Strecke von etwa 300 Metern ein neues gewundenes Bachbett angelegt. Der Bachlauf wurde dabei von einer parallel verlaufenden Kanaltrasse abgerückt und der alte gerade Lauf verfüllt. Die Kosten für die Renaturierung betragen rund 100 Euro pro laufendem Meter.

Bei der Renaturierung dieses Bachabschnitts handelt es sich um ein weiteres Teilprojekt des mit der Gemeinde Rommerskirchen entwickelten Gillbachauenkonzepts. Rommerskirchen stellte dafür den rund 20 Meter breiten Uferstreifen zur Verfügung.

Derzeit pflanzt der Erftverband standorttypische Bäume wie Erle, Esche, Stieleiche, Hainbuche und Vogelkirsche am neuen Bachlauf. In der Strauchschicht werden Schneeball, Hartriegel, Pfaffenhütchen, Hasel und Kornelkirsche den Bewuchs ergänzen. Die Pflanzen sind ein wichtiger Bestandteil der Gewässerökologie. Sie spenden Schatten und reduzieren zu starkes Kraut- und Algenwachstum im Bach.

Damit sich im Gillbach geschützte Zonen für Jungfische und Kleinlebewesen ausbilden können, wird der Erftverband natürlich eingetragenes Totholz nicht entfernen. Auch der Wurzelbereich der Bäume und Sträucher bietet künftig vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Naturnahe Fließgewässer mit Ufergehölzen und vielfältigen Strukturelementen verbessern und stabilisieren die biologische Vielfalt. Nicht zuletzt aber sind naturnahe Fließgewässer als typische Elemente der Kulturlandschaft für die Menschen von Bedeutung.

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