Possenspiel um Tonnen am Rheinufer

Meerbusch. Fünf zusätzliche, vor allem größere Müllbehälter (mindestens 120 statt wie bisher nur 50 Liter) will der BUND in Meerbusch während der Grillsaison entlang des Rheinufers aufstellen und diese durch den Baubetriebshof leeren lassen.

Eine entsprechende Bürgeranregung sorgte im Umweltausschuss für Konfusion.

Und das kam so: Fachbereichsleiter Heiko Bechert argumentierte gegen eine Aufstellung, da größere Abfallbehälter auch mehr Müll anziehen würden. „In der Nähe des Langster Fährhauses haben wir das mal versucht. War die Tonne voll, haben die Leute den Müll daneben geworfen. Seit die Tonnen wieder weg sind, wird der Müll größtenteils mitgenommen statt entsorgt.“

Außerdem: Eine Aufstellung am Ende der Werthallee, wie vom BUND gefordert, sei schon deswegen gegen jede Vernunft, weil es womöglich Griller in das angrenzende Naturschutzgebiet In der Spey locke. „Und das ist absolute Tabu-Zone“, so Bechert. In Mönchenwerth wiederum seien sämtliche Tonnen wiederholt in Brand gesteckt worden.

In der Nähe des Modellflugplatzes am Apelter Weg plane die Verwaltung hingegen ohnehin, zusätzliche Müllbehälter zu platzieren — allerdings nicht direkt in Ufernähe. „Diesen Bereich können wir nicht anfahren und so die Tonnen auch nicht leeren“, sagte Bechert.

Konnten die Ausschussmitglieder den Ausführungen von Heiko Bechert so weit folgen, wollten sie den Antrag des BUND dennoch nicht gänzlich kippen. Der Kompromissvorschlag: drei statt fünf Tonnen auf Probe für die anstehende Sommersaison. Wohin die Behälter gestellt werden sollen, könne die Verwaltung am besten selbst entscheiden.

Mit einer hauchdünnen Mehrheit von 8:7 Stimmen wurde die Alternativlösung angenommen — und von Bechert sofort attackiert: Dieser Auftrag sei so nicht auszuführen, da er ja gerade ausgeführt habe, dass an den vom BUND genannten Plätzen mit Ausnahme des Apelter Wegs die Tonnen entweder verboten oder zumindest kontraproduktiv seien. Geändert wurde an der Entscheidung dennoch nichts — was Mike Kunze (CDU) auf die Palme brachte: „Das ist ein Possenspiel.“

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