Pflaumen-Premiere in Büderich

Zum ersten Mal fährt Frank Mertens die Pflaumenernte hinter seinem Obsthof ein. 700 Bäume stehen auf einem halben Hektar.

Sie heißen Opal, Cacaks Schöne, Topfive, Katinka oder Hermann und gehören zur Gattung der Prunus domestica, schlicht: der Pflaume. Vor drei Jahren entschied sich Obstbaumeister Frank Mertens (48) dazu, hinter dem Obsthof in Büderich eine Pflaumenplantage anzulegen.

Pflaumen-Premiere in Büderich
Foto: Georg Salzburg

Himbeeren werden auf dem Grundstück schon länger unter Glas gezogen, Erdbeeren, Äpfel und Birnen baut Familie Mertens schwerpunktmäßig am Hauptfirmensitz in Willich an. „Vor allem unsere Kunden haben uns immer wieder gefragt, ob wir nicht Pflaumen anbauen wollen“, so Mertens. Und genau diese Kunden werden jetzt bedient. Noch kostet das Kilo 3,50 Euro, aber nach und nach wird der Preis unter drei Euro rutschen, ist sich Mertens sicher. Obwohl: Die hohen Temperaturen der vergangenen Wochen waren nicht günstig für die Früchte. Ab und zu mal ein schöner Regen hätte ihnen gut getan.

Mertens: „Die Hitze hat uns sehr geärgert.“ 18 bis 20 Grad wären die ideale Pflanztemperatur. Aber egal. Schmecken tun sie trotzdem, und Schädlinge haben sich auf der jungen Plantage eh noch nicht ausgebreitet. „Es gibt sowieso nur maximal Läuse an den jungen Trieben, sonst passiert nichts.“

Geht man nur ein paar Schritte hinter den Obsthof, verlässt die stark befahrene Niederlöricker Straße, fühlt man sich wie auf einem landwirtschaftlichen Hof. Erntesteiger stehen herum, die Helfer kraxeln darauf ein paar Meter hoch, pflücken mit Hand die lila-farbenen Früchte ab, legen sie sorgfältig in die Kisten und bringen sie dann direkt drei Meter weiter ins Geschäft, zum Kunden. Kürzer könnte der Weg vom Baum zum Endverbraucher nicht sein. Rechts steht die Reihe mit der Sorte Hermann, sie wurde als erste geerntet. Zurzeit ist Katinka an der Reihe, nach und nach geht es weiter mit den anderen sechs Sorten. Immer 70 Bäume in einer Reihe. Frank Mertens freut sich schon auf Opal: „Die ist zuckersüß.“ Danach kommt Cacaks Schöne in die Kisten.

Er hofft, dass jeder Baum mit seinen vier Metern Höhe rund 20 Kilo abwirft. Ziel für die nächsten Ernte-Jahre sollen aber 40 bis 50 Kilo pro Baum sein. Sein Augenmerk liegt nicht nur auf der Ernte und den Früchten, sondern auch bei den Bäumen. Der richtige Baumschnitt ist bei Pflaumenbäumen wichtig, dadurch entscheidet sich die spätere Ernte. „Die schönsten Früchte bringen die zwei- bis dreijährigen Triebe.“ Mit den Bäumen in Büderich hat Mertens noch viel vor: 25 Jahre sollen sie tragen, erst danach werden sie gefällt und gegen Jung-Bäume ausgetauscht. Hat Büderich ein besonders gutes Wachs-Klima für die Pflaumenbäume? „Auf jeden Fall: Vor allem die Nähe zum Rhein bringt uns hier gute, wärmere Temperaturen.“ In Büderich seien die Pflanzen zwei bis drei Tage früher als in Willich erntereif, und mit dem Blütenfrost habe er hier auch weniger Probleme.

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