Osterath: Rechtsstreit - Alte Vikarie ist vom Verfall bedroht

Nachdem Bauarbeiten am Denkmal viel Schaden angerichtet haben, will der Besitzer das Haus jetzt abreißen.

Osterath. Das alte Pfarrhaus an der Ecke Hochstraße / Bommershöfer Weg hat schon bessere Zeiten gesehen. Zum Herbst hin sollte der Besitzer das Denkmal wettersicher machen, doch das dürfte jetzt schwierig werden. Dem Vernehmen nach will der Besitzer das Gebäude abreißen lassen.

Nachdem auch ein Verkauf des Objekts scheiterte, gab es aus Sicht der Stadt in den vergangenen Monaten keinen nennenswerten Neuanfang in Osterath.

Der Eigentümer sei schwer zu erreichen, kritisiert Reinhard Lutum, Chef der Unteren Denkmalbehörde in Meerbusch. Dabei drängt das Bauordnungsamt auf Grundsicherungsmaßnahmen an dem Gebäude. Notstützen müssen angebracht werden, um Mängel der Statik auszugleichen, der weitere Verfall durch Feuchtigkeit und Kälte gestoppt werden.

Doch der Eigentümer hat offenbar jeglichen Spaß an dem Denkmal verloren. Vor 14 Tagen erfuhr Lutum nach eigenen Worten vom Anwalt des Besitzers, dass dieser das Baudenkmal abreißen und neu bauen wolle. Lutum will das nicht widerstandslos hinnehmen. "Es ist beschämend, nach langem Einvernehmen einfach nichts zu sagen, nichts zu tun und dann über den Anwalt diese Abrisspläne zu äußern", ärgert sich Lutum.

Bleibt es dabei, wird das Verwaltungsgericht über die Zukunft des Hauses entscheiden müssen. Für Lutum ist jedenfalls klar, dass es ohne Not keine Abrissgenehmigung geben wird. "Natürlich ist die Sanierung des Hauses nun teurer, aber die Fehler sind noch zu beheben. Aus der Verpflichtung, das Denkmal zu erhalten, wird der Besitzer nicht herauskommen", ist Lutum sicher. Fahrlässig würde hier ein Denkmal gefährdet, klagt er.

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