Osterath: Kleidung für thailändische Kinder

Der Osterather Wolfgang Klein hat für thailändische Kinder gesammelt. Die Hilfsbereitschaft war groß.

Osterath. Wolfgang Klein liebt Asien. Laos, Kambodscha, Vietnam, vor allem aber Thailand haben es dem Reise-Fan angetan. In der nordthailändischen Stadt Chiankong hat er im Dezember vergangenen Jahres bei einem achtwöchigen Urlaub mit Jip auch einen neuen Freund gewonnen.

"Eines Tages hat seine älteste Tochter mich gefragt, ob ich nicht beim Giveaway-Tag mitmachen wollte", berichtet der Osterather. Er wollte, und lernte schnell, was man sich darunter vorzustellen hatte. "Wir haben ein bisschen Geld gesammelt, davon Suppe, Eis, Hefte, Bälle und Kekse gekauft, sind zu einer Schule gefahren und haben die Sachen dort verteilt." Es sollte für Klein ein einschneidendes Erlebnis werden.

"Die Kinder dort müssen nicht hungern. Eine Suppe mit Fleischeinlage, eine Kugel Eis und ein Keks dazu, so etwas ist für die jedoch phänomenal. Und das alles kostete zusammen nur 130 Euro." Wolfgang Klein wurde von Freunden aus Voerde begleitet, die aus Deutschland ausrangierte Kleidung mitgebracht hatten, die man ebenfalls verteilte. "Das war für die Kinder dann endgültig wie Weihnachten."

In diesem Sommer besuchte er seine Bekannten in Voerde. Noch immer von den Erlebnissen in Thailand beeindruckt, überlegten sie zusammen, ob man eine solche Aktion mit Kinderkleidung aus Deutschland nicht noch größer aufziehen könnte. "Als Problem stellte sich jedoch der Transport heraus", so Klein. Per Zufall wurde er auf einen Spediteur aus Düsseldorf aufmerksam, der sich bereit erklärte, zum Selbstkostenpreis die Kartons auf dem Seeweg von Rotterdam nach Bangkok zu bringen.

"Das war der Startschuss", berichtet der Osterather, der sofort 400 Flyer drucken ließ. "Unser Ziel waren sechs Kubikmeter Kleidung. Es wurden neun." Insbesondere die Meerbuscher hätten sich zuhauf an der Aktion beteiligt. Das Bistro Kaffeemone in Lank wurde zur Einsatzzentrale, die Wohnung des ehemaligen Henkel-Mitarbeiters funktionierte man zur Sortierstelle um. Dort stapelten sich die Kartons schnell bis unter die Decke.

Im Januar nun soll die Aktion über die Bühne gehen. Ein wenig Bammel hat Klein noch vor den Zoll-Formalitäten, ansonsten hofft er, dass die nebenbei gesammelten 1000 Euro die anfallenden Unkosten abdecken werden. "In Bangkok übernimmt ein Freund, der bei Siemens arbeitet, den Weitertransport in den Norden", erzählt der Osterather, der seine Vorfreude kaum verbergen kann.

In Chiankong will die Gruppe jedoch nicht nur die bekannte Schule aufsuchen, sondern auch weiter entfernte Bergdörfer ansteuern. "Das geht nur mit Booten und der Hilfe des Militärs", weiß Klein, der dennoch zuversichtlich ist. "Die Kinder brauchen die Sachen. Die haben zum Teil noch nie in ihrem Leben Schuhe gesehen und laufen jeden Tag barfuß sieben Kilometer zur Schule und zurück." Zudem hätte man dort ein ganz anderes Temperaturgefühl. "Wenn wir hier abends zehn Grad haben, empfinden Thailänder das wie Minusgrade."

Natürlich werden die Deutschen auch wieder jede Menge Eis, Suppe und andere Leckereien mitbringen. Und einen Film will Klein auch vor Ort drehen, den er bei Bedarf dann den Spendern vorführen wird. "Wenn einer im Film seinen ausrangierten Pullover wiedererkennt und sieht, wie ein thailändisches Kind sich aufrichtig darüber freut, damit würde sich der Kreis doch schließen."

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