Offenen Ganztagsschule: Thema Insekten

Nach intensiver Vorbereitung trafen Ogata-Schüler am Montag auf exotische Insekten.

Büderich. Luca kennt sich mit Insekten gut aus: „Marienkäfer mag ich besonders — wegen des schönen Musters. Die darf man nicht aus ihrer Winterstarre wecken. Das könnte tödlich enden“, sagt der Achtjährige ernst.

Die Kinder in der Offenen Ganztagsschule an der Brüder-Grimm-Schule beschäftigen sich in diesem Halbjahr mit Insekten. „Das Projektthema wurde demokratisch gewählt. Zur Auswahl standen auch Wald und Unterwasserwelt“, erzählt Gruppenleiterin Tanja Frericks. Die Insekten seien als klarer Sieger aus der Abstimmung hervorgegangen. „Da kann man enorm viel lernen, und spannend ist es auch“, bestätigt der neunjährige Can, dessen Lieblingstier die Gottesanbeterin ist.

Seit mehreren Wochen streifen die 35 Kinder auf der Suche nach den kleinen Tierchen mit der Lupendose über den Schulhof. Sie haben Fachliteratur studiert, Insektenhäuser gebastelt und sogar einen Bienenstock nachgebaut.

Derart gut vorbereitet, erwartete die Nachwuchs-Wissenschaftler gestern der Höhepunkt ihrer Projekttage: der Besuch von Stephan Loksa. Der Biologe hatte aus dem Düsseldorfer Aquazoo verschiedene Insekten mitgebracht — von der Gespenstschrecke bis zur Kakerlake.

Berührungsängste kannten die Kinder kaum, nahezu jedes wollte zum Beispiel die grüne Blattschrecke unbedingt einmal auf der Hand halten. Großes Gekreische gab es nur, als die plötzlich zum Flug abhob, vom Kleiderschrank jedoch unsanft aufgehalten wurde. Passiert ist ihr nichts.

Loksa hatte so einiges zu erzählen, was die Kinder noch nicht wussten — etwa, dass viele Insekten nicht umsonst einer Pflanze zum Verwechseln ähnlich sehen: „Das ist Tarnung, damit sie nicht von größeren Tieren gefressen werden.“ Das fand nicht nur der neunjährige Mike faszinierend: „Insekten leben anders als wir. Das ist eine ganz neue Welt, die man entdecken kann.“

Leiser Protest kam bei den Jungen nur auf, als Loksa eine männliche und eine weibliche Blattschrecke auf seinem Arm platzierte und sagte, was alle sehen konnten: „In der Insektenwelt sind die Weibchen immer viel schöner als die Männchen.“

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