Meerbusch Politik erteilt Discounter eine Absage

Lank. · Schon seit langem signalisiert ein Discounter Interesse an einer Filiale in Lank. In einem geplanten Wohngebiet an der Uerdinger Straße wäre dies möglich. Doch die Politik lehnt dies ab: Die Verkehrsbelastung werde dann zu hoch.

Foto: Schnettler

Die Lokalpolitik hat der Möglichkeit, einen Discounter an der Uerdinger Straße anzusiedeln eine Absage erteilt. Für eine 1,5 Hektar große Fläche zwischen Uerdinger und Mühlenstraße hatte die Verwaltung einen Bebauungsplan im Planungsausschuss vorgelegt. Dort sollen zum einen durch die Wilma Bau und Entwicklungsgesellschaft Wohnbebauung entstehen. Zum anderen sollte dort ein Lebensmitteldiscounter angesiedelt werden.

Damit war die Verwaltung der Empfehlung des Einzelhandelskonzepts gefolgt, das für Lank eine Unterversorgung mit Lebensmittelgeschäften festgestellt hatte.  Die Stadt hatte vorgeschlagen, den Discounter in die Wohnbebauung zu integrieren, so dass über dem Lebensmittelhandel im Erdgeschoss die Wohnungen gebaut werden sollten. Wie inklusive Stellplätze, Höhenentwicklung, Dach- und Fassadengestaltung aussehen könne, müsste dann im weiteren Verfahren ausgearbeitet werden.

Doch diese Planungsvariante wurde mit insgesamt elf Stimmen von CDU, Grünen und UWG/Freie Wähler abgelehnt. SPD, FDP und Die Partei hatten die Planung mit dem integrierten Discounter hingegen mit fünf Stimmen befürwortet. Lediglich die Pläne für die Wohnbebauung erhielten die nötige Zustimmung, die kürzlich auch vom Rat beschlossen wurde.

„Wir wollen keinen Discounter an dieser Stelle“, erklärte Hans-Werner Schönauer (CDU). Die Uerdinger Straße sei bereits hoch belastet. Käme durch den Discounter noch der Kundenverkehr hinzu, sei dies nicht mehr tragbar. Auch die Vorstellung, dass über dem Discounter Wohnungen gebaut werden sollen, stieß bei Schönauer auf Ablehnung. Er befürchtet, dort könne sich ein sozialer Brennpunkt entwickeln. Grünen-Chef Jürgen Peters teilte die verkehrlichen Bedenken, nicht aber die baulichen.

CDU hat Angst vor
sozialem Brennpunkt

Alternative Flächen für einen Standort gibt es in Lank allerdings kaum. Darauf verwies auch Heidemarie Niegeloh (SPD), die deswegen für die Planung auf der Uerdinger Straße stimmt. Das Einzelhandelskonzept lasse einen Standort im Gewerbegebiet In der Loh nicht zu, stellte sie klar.

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage erklärte, sie bedaure die Ablehnung des Discounters. Weil in Lank das Angebot nicht ausreiche, würden Bürger oft zum Einkaufen nach Krefeld und Osterath fahren. Schon vor mehr als zehn Jahren hatte Aldi Interesse an einem Standort an der Uerdinger Straße angemeldet. Das zunächst von Aldi anvisierte Gewerbegebiet In der Loh schied schon damals aus, weil das Zentrum nicht geschwächt werden sollte. Mit einer Unterschriftensammlung hatten sich damals auch rund 1000 Bürger für eine Ansiedlung im nördlichen Lank ausgesprochen. Doch in der Politik gab es Vorbehalte dagegen. Jahre später hatte Aldi mit Anzeigen nach einem Grundstück für eine Filiale in Strümp oder Lank gesucht. Der Rat stimmte einem Antrag der Grünen zu, dass die Verwaltung einen geeigneten Standort für einen Lebensmittelmarkt im Norden von Lank suchen möge.

Georg Neuhausen (SPD) sieht dafür wenig Hoffnung: „Diesen Standort werden wir in fünf Jahren noch suchen und nicht finden. Das Grundstück an der Mühlenstraße wäre gut und der Bau schnell fertig gewesen.“

Für die Wohnbebauung rechnet der Entwickler Wilma mit einem Planungsprozess von dreieinhalb Jahren bis zur Baugenehmigung. Auf dem Areal sind bislang 17 Einfamilienhäuser und je nach Größe etwa 40 bis 50 Wohnungen geplant. Vorgesehen ist auch eine kleine Platzfläche.

Die Öffentlichkeit soll so schnell als möglich beteiligt werden, heißt es.

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