Neue Regie für Haus Meer

Fraktionen beschließen einen Arbeitskreis, den Dezernent Just Gérard steuern soll.

Meerbusch. Das ist beschlossen: Ein Arbeitskreis Haus Meer wird zeitnah eingesetzt. Die Stadt übernimmt Verantwortung und wird die Entwicklung des Geländes steuernd vorantreiben. Ziel der Runde, die unter Regie des Technischen Beigeordneten Just Gérard und in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde arbeitet, ist ein Konzept für die Nutzung des Areals, die Öffnung des Parks, die Sicherung der Denkmale. Beteiligt werden Initiativen, Eigentümer sowie bei Bedarf externe Berater. Um das Ziel zu erreichen, ist eine finanzielle Beteiligung der Stadt vorgesehen, die ein Abschöpfen von Fördermitteln möglich macht.

Diesem Antrag von CDU und Grünen sind im Hauptausschuss am Donnerstagabend FDP, SPD und Zentrum gefolgt. Der Hauptausschuss wird das Projekt federführend begleiten, der Kulturausschuss soll regelmäßig informiert werden. Diskussionen löste die im Antrag formulierte Einschätzung von CDU und Grünen aus, dass "die Stadt Meerbusch nicht in der Lage ist, das gesamte Grundstück zu erwerben und in alleiniger städtischer Zuständigkeit zu sanieren". Diese Festlegung hätten vor allem FDP und SPD lieber gestrichen.

In Bürgerforen, so regte Georg Neuhausen (SPD) an, sollte das Ergebnis des Arbeitskreises öffentlich diskutiert und dann entschieden werden, ob ein Kauf des Geländes erfolge oder nicht. Daniela Glasmacher (UWG) wollte in der Bürgerbeteiligung noch einen Schritt weiter gehen und in einer Bürgerbefragung klären lassen, ob das Gelände gekauft werden sollte. Eine Mehrheit fand sich für beide Vorschläge nicht.

"Wir sehen, dass man auch mit kleinen Schritten etwas erreichen kann", betont Werner Damblon (CDU) mit Blick auf die gelungene Parksanierung durch den Förderverein Haus Meer. Die Wahrung der Denkmale und die Nutzung des Parks hätten Priorität, nachdem die bebaubare Fläche immer kleiner geworden und eine wirtschaftliche Nutzung des Areals kaum noch möglich sei. "Ich hoffe, dass wir in den nächsten Monaten etwas erreichen."

Auch wenn die FDP nach wie vor den Kauf des Geländes befürwortet, wecken Damblons Worte und der neue Arbeitskreis bei Gesine Wellhausen (FDP) einen "Hoffnungsschimmer, dass sich die CDU jetzt beteiligt und sich eine Meerbusch-Fraktion entwickelt, um das Kleinod dem Bürger zur Verfügung zu stellen". Auch Franz-Josef Radmacher (CDU) würde das Areal gerne kaufen, sieht für diese "große Lösung" aber keine Chance. "Dann sind mit viele kleine Schritte lieber, als das gar nichts geschieht."

Der städtische Denkmalexperte Reinhard Lutum wird intensiv in das Projekt einbezogen, ein weiterer Mitarbeiter eingearbeitet. Dass Lutum als Leiter der Bauordnung die Hälfte seiner Arbeitskraft dem Denkmalschutz widme, sei ausgeschlossen, sagt Bürgermeister Dieter Spindler.

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