Neue Flugroute soll Lärm mindern

Nach Beschwerden der Lanker lässt die Fluglärmkommission eine alternative Flugroute ausprobieren.

Symbolbild.

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Foto: Schaller, Bernd (bes)

Meerbusch. Können die Bewohner in Meerbuschs drittgrößtem Stadtteil bald aufatmen? Die deutsche Flugsicherung berechnet eine alternative Abflugroute über dem Stadtteil Lank-Latum. Sie soll weiter östlich verlaufen und somit das Ortszentrum vom Krach der startenden Flugzeuge verschonen. Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) hatte den Antrag gestellt.

Den Weg über die Lanker Route nehmen nach Angaben des Flughafens Düsseldorf rund 27 Prozent der in Richtung Westen startenden Flugzeuge. 71 Prozent der in Richtung Westen startenden Maschinen fliegen über Büderich, rund zwei Prozent über Strümp. Wegen der vorherrschenden Windverhältnisse starten rund 70 bis 80 Prozent der Flugzeuge vom Airport in Richtung Westen.

Michael Fuhrmann, Sprecher der Fluglärmkommission, betont: „Geplant ist keine ganz neue Abflugroute, sondern eine Anpassung der bestehenden Route über Lank.“ Aktuell gibt es über Lank zwei Routen: Starten die Flugzeuge von der Südbahn, fliegen sie über Lank etwas weiter östlich, starten sie von der Nordbahn, überqueren die Maschinen Lank etwas weiter westlich. „Wichtig ist uns, dass die neue Route nicht neue Befindlichkeiten schafft“, erklärte Fuhrmann. „Deshalb werden wir auch die Kurve Richtung Norden nicht verändern, da dies zu neuen Belastungen im Stadtteil Strümp führen könnte.“

Diese Kurve endet etwa in Höhe der Autobahn 44. Erst dort soll es dann einen weiteren Schwenk Richtung Osten geben. Nach Beschwerden der Lanker über gestiegene Belastung durch Fluglärm hatte der Meerbuscher Stadtrat eine zweite Lärm-Messstation in Lank beantragt; noch sind die ersten Messergebnisse nicht öffentlich. Im November tagt die Fluglärmkommission das nächste Mal. „Im besten Fall werden wir bereits bei dieser Sitzung die angepasste Route präsentieren können“, sagt Fuhrmann. Stimmt die Fluglärmkommission zu, könnte sie in den Probebetrieb gehen.

Das allerdings wird noch dauern. „Der angepasste Routenverlauf müsste vor Inbetriebnahme zunächst international vorangekündigt werden“, erläutert der Sprecher der Deutschen Flugsicherung. „Frühestens fliegbar wäre sie im dritten oder vierten Quartal 2015, wenn alles optimal läuft.“ Ob die alternative Route zur dauerhaften Einrichtung wird, sollen dann umfangreiche Datenauswertungen nach dem Testbetrieb zeigen.

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