Neubau für KiTa am Flehkamp vorgestellt

Investor stellt Neubau für Kindertagesstätte am Flehkamp vor. FDP äußert Skepsis.

Büderich. Meerbusch muss sein Betreuungsangebot im Bereich der Kindertagesstätten zeitnah verbessern. In Büderich ist der Bedarf bis zum Wirksamwerden des Rechtsanspruchs für unter Dreijährige am 1. August 2013 besonders groß. Denn im größten Stadtteil wird es nach jüngsten Erhebungen der Verwaltung voraussichtlich 148 Kinder im nicht schulpflichtigen Alter mehr geben als ursprünglich angenommen.

Da die finanzielle Situation der Stadtkasse alles andere als rosig aussieht und nun auch noch eine Landesförderung nach Auflösung des Landtages vorerst ungewiss ist, beschreitet die Stadt neue Wege: Als Ersatz für den maroden Sonnengarten will der neue Eigentümer der Böhlersiedlung, die GWH, einen Neubau errichten und die Tagesstätte auf Basis einer Kostenmiete langfristig an die Stadt vermieten. Die Standortfrage ist noch nicht abschließend geklärt.

Ein ähnliches Projekt ist am Flehkamp geplant. Allerdings bedurfte es im Ausschuss einiger Diskussionen, bis das Projekt auf den Weg gebracht und eine entsprechend Absichtserklärung, das städtische Grundstück an den Investor zu veräußern, verabschiedet werden konnte.

Träger soll die gemeinnützige Kinderzentren Kunterbunt GmbH aus Nürnberg sein. Deren Tochter, eine ausgegliederte Immobiliengesellschaft, wird das Gebäude mit einer Bruttogrundfläche von 875 Quadratmetern errichten und an die Stadt vermieten — zu einem Quadratmeterpreis von 13,90 Euro.

Dass Kunterbunt den Zuschlag erhält, war der Wunsch des Unternehmens Protection One, das sich für zunächst fünf Jahre jährlich mit einer Summe von 50 000 Euro an den Mietkosten beteiligt. Firmenchef Martell Schilling machte sich im Ausschuss noch einmal stark für den Träger, der in Deutschland 27 Einrichtungen betreibt.

Kunterbunt-Projektmanager Stephan Seissinger gewährte den Politikern einen Einblick in das pädagogische Programm und präsentierte den geplanten Rundbau für fünf Gruppen mit viel Glas, Kühlung und Fußbodenheizung im Haus sowie einem großzügigen Außengelände. Die Öffnungszeiten würden auch Tagesrandzeiten abdecken, eine Schließung der Einrichtung in den Sommerferien sei nicht vorgesehen.

Dennoch hatte vor allem die FDP Bedenken. Thomas Gabernig fand es merkwürdig, dass man sich vorschnell auf einen Investor festgelegt habe, womöglich könnten die Mietkosten bei einer Wettbewerbssituation noch gesenkt werden. Die Zeit dränge, konterte Marco Becker (Grüne), der es zudem begrüßte, dass ein neuer Träger in Meerbusch tätig werde. Auch die Ausschussvorsitzende Petra Schoppe (CDU) warb dafür, den Investor nicht zu verprellen. Zumal Seissinger erklärte, man habe schon vorgearbeitet: „Wir warten nur noch auf die Baugenehmigung.“

Bei der Verabschiedung der Absichtserklärung enthielt sich die FDP, alle anderen Parteien stimmten dem Modell zu.

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