Mrs. Books: Wieder Bücher im Denkmal

Lanker Buchhändlerin von Zittwitz eröffnet Dependance in Osterath.

Osterath. Wer Mrs. Books in Lank kennt, dem ist der Stil der neuen Buchhandlung an der Theodor-Heuss-Straße in Osterath vertraut: Geölter Eichenholzboden, weiße, fast deckenhohe Bücherregale — Stil Klassik —, eine Theke an der Stirnseite des Raums, aus dem im Hintergrund eine Eichenholztreppe ins Obergeschoss führt. Am 1. April wird Mrs. Books in Osterath eröffnet, „ob wir Strom haben oder nicht“, sagt Dorothee von Zittwitz lächelnd.

Noch beherrschen die Handwerker die Bühne. Mittendrin baut Maxi von Zittwitz Regale auf, packt Bücherkisten aus und versucht, den Überblick zu behalten. Die gelernte Buchhändlerin (33) wird das Geschäft gemeinsam mit Julia Grün und Bettina Lütjen, beides „Eigengewächse“ der Lanker Buchhandlung, leiten. Julia Grün, auch Kunstgeschichtlerin und Schreinerin, und Maxi von Zittwitz kennen sich seit Kinderjahren, waren gemeinsam auf dem SMG und haben den Kontakt auch nicht verloren, als von Zittwitz in Hamburg lebte oder Bali erkundete.

„Das funktioniert prima“, ist Dorothee von Zittwitz sicher. Sie will sich auf Lank konzentrieren. Der Austausch wird aber nicht nur aufgrund der familiären Bande eng sein. „Wenn etwas in Osterath fehlt, kann Lank aushelfen.“

Sie ist optimistisch, dass ihr Konzept — ausgewählte Bücher auf überschaubarem Raum und qualifizierte Beratung — in Osterath ankommt. Bestseller gehören natürlich in die Regale, aber auch das Programm kleinerer Verlage wie Wagenbach oder Kein und Aber. Einige Sitzplätze, eine Kaffeemaschine zur Selbstbedienung und „schöner Schnickschnack“ sollen die Kunden verführen. Dass Dorothee von Zittwitz sich mit dem Geschäft in Osterath selbst Konkurrenz zu Lank macht, weiß sie. „Ich bin total gespannt, was in Osterath passiert.“

Fakt ist auch, dass ab 1. April in einem Umkreis von wenigen Metern drei Buchhandlungen konkurrieren: Mrs. Books mit dem Kunstkabinett am Kirchplatz und der Meerbuscher Buchhandlung am Bommershöfer Weg. Auch deshalb will von Zittwitz in Osterath absehbar keine Veranstaltungen organisieren, „höchstens Lesungen für Kinder“.

Aber zunächst muss der 1. April geschafft werden. „Gut schlafen“, gesteht die Buchhändlerin, „kann ich zurzeit nicht mehr.“

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