Serie Fünf Lieblingsorte Latum ist seine Heimat

Meerbusch. · Der Bürgermeisterkandidat der SPD, Michael Billen, hat nur während der vier Jahre bei der Bundeswehr seinen Heimatort verlassen.

 Der Fähranleger in Langst-Kierst ist einer der Lieblingsorte von Bürgermeisterkandidat Michael Billen (SPD).

Der Fähranleger in Langst-Kierst ist einer der Lieblingsorte von Bürgermeisterkandidat Michael Billen (SPD).

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Michael Billen ist ein Ur-Lanker. „Eigentlich ein Ur-Latumer“, präzisiert er. „Dort bin ich geboren, und dort wohne ich immer noch.“ Bis auf vier Jahre Bundeswehr war der Inhaber eines Pflegedienstes nie weg. Seit 25 Jahren ist er selbstständig, schon zuvor war er in die SPD eingetreten. „Anfangs eher zum Reinschnuppern“, beschreibt Michael Billen, „vor 18 Jahren wurde es ernst. So lange mache ich nun als Mitglied der Fraktion Kommunalpolitik.“ Jetzt geht er noch einen Schritt weiter und will Bürgermeister werden. Die bundesweit mäßigen SPD-Werte lassen ihn kalt: „Bürgermeisterwahlen sind Persönlichkeitswahlen.“ Sein Engagement in Brauchtum und Vereinsarbeit sei eine solide Basis, ebenso seine postulierten Schwerpunkte in den Bereichen Kitas, Schulen, Wohnen, Arbeitsplätze. „Ich will Meerbusch verändern“, hat sich Michael Billen vorgenommen. Und erzählt, wo er sich in seiner Stadt am wohlsten fühlt.

Fähranleger in Langst-Kierst

„Der Rhein ist mir von frühester Jugend an vertraut. Die Fähre dient dabei als Symbol, sie dokumentiert die Nähe zum Wasser – schließlich gehöre ich der Marinekompanie meiner Schützenbruderschaft an. Ich liebe das gesamte Ufergebiet vom Ilvericher Mühlenbach bis Nierst, wo es früher auch einen Campingplatz gab, ein Anziehungspunkt für alle Meerbuscher. Wir fuhren mit dem Fahrrad hin und haben bei eiskaltem Budweiser Bier am Lagerfeuer gegrillt. An mehreren Stellen durfte man zelten, was heute verboten ist.“ Michael Billen kann es kaum erwarten, bis die Pläne umgesetzt sind, das Gelände um den Fähranleger zu verschönern.

Der Latumer See

Hier bricht wieder die Heimatliebe bei ihm durch. „Ich kenne den See noch als Kiesgrube. Dass wir früher dort schwimmen gegangen sind, war widerrechtlich, dürfte aber verjährt sein“, schmunzelt er. „Heute haben wir mit dem Latumer See ein wunderbares Naherholungsgebiet für Spaziergänger, insbesondere mit der Anknüpfung an den Herrenbusch.“

Der Lanker Marktplatz

„Ein beliebter Treffpunkt in meiner Jugend“, erzählt er. „Damals aber weit weniger idyllisch. Durch den ganzen Ort und an der Kirche vorbei führte eine belebte Straße. Wir wohnten an einer Kreuzung, das Geknatter der frisierten Mofas und Motorräder habe ich noch in den Ohren.“ Er zählt die Bauernhöfe, Läden und Gewerbe auf, die mit den Jahren verschwunden sind.

Der Missouri Platz

Er steht für die Städtepartnerschaft mit Loose Creek in Missouri, einem Ort, in dem sich etliche Lanker Familien angesiedelt haben. „Eine tolle Verbindung“, lobt Michael Billen, der drei Mal in Loose Creek war und drei Mal Besuch von dort beherbergte. Er schränkt aber ein: „Die Freundschaft gilt den Menschen, politisch trennen uns Welten. Missouri ist Trump-Land. Ich habe Amerika immer gern gehabt. Schade, dass unser Treffen im Oktober nicht stattfinden kann. Aber es wäre dieses Jahr wohl recht kompliziert geworden.“

Der Wasserturm in Lank

„Ich freue mich jedes Mal, wenn ich den Lanker Kirchturm und den Wasserturm sehe“, sagt er. In seiner Jugend war im Wasserturm ein Sparmarkt untergebracht. „Mit dem Austragen von Flyern verdiente ich mir ein Taschengeld. Später gab es dort eine Diskothek, dann stand das Gebäude lange leer. Heute ist es ein schmuckes Kulturzentrum, das ich gerne besuche. Am Ende schließt sich hier ein Kreis, weil wir zahlreiche Brauchtumsveranstaltungen im Wasserturm durchführen.“

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