Meerbuscher Nabu hilft Kröten über die Straßen

Aufgrund der milden Temperaturen sind die Tiere schon jetzt unterwegs.

Meerbuscher Nabu hilft Kröten über die Straßen
Foto: ud

In den vergangenen Tagen haben sich in Meerbusch schon viele Kröten auf den Weg zu ihren Laichgewässern gemacht. Das sei außergewöhnlich früh, sagt Wolf Meyer-Ricks vom Ortsverband Meerbusch des Naturschutzbundes im Rhein-Kreis. „Normalerweise geht die Krötenwanderung erst Mitte oder Ende Februar los.“ Der Grund dafür sind wohl die milden Temperaturen in den vergangenen Tagen. „Die Kröten denken wahrscheinlich, der Winter sei schon vorbei“, sagt der Naturschützer. Bei den Tieren auf Wanderung handelt es sich meist um Erdkröten. Die Männchen sind bis zu acht Zentimeter, die Weibchen bis zu 13 Zentimeter lang. Die Körper sind braun oder olivfarben und mit Warzen bedeckt

Damit die Krötenscharen bei der Überquerung von Straßen nicht von Autofahrern überfahren werden, gibt es in Meerbusch Krötenschutzzäune mit Auffangbehältern. „Wir haben Glück, dass der Zaun in Ilverich rechtzeitig aufgebaut wurde und jetzt schon in Betrieb genommen werden konnte“, sagt Meyer-Ricks. Die Kröten laufen dann an der K9 an dem Zaun entlang und fallen schließlich in Schutzkästen mit Sand und in Eimer. Von dort aus werden sie von Ehrenamtlern sicher auf die andere Straßenseite gebracht. Etwa 400 Kröten wurden im vergangenen Jahr in Ilverich so vor der Gefahr durch Autofahrer geschützt.

Weitere Zäune gibt es an der Broicherseite Richtung Kaarst. Die Strecke dort sei zu lang, um überall Krötenschutzzäune zu errichten, sagt Meyer-Ricks. Deswegen gibt es die Querungshilfen an dieser Stelle nur in Teilbereichen. „Wenn die Kröten so früh losgehen, besteht das Risiko, dass es noch mal ordentlich Frost gibt, und sie sich dann auf der Wanderung noch mal eingraben müssen“, erklärt Meyer-Ricks. Denn den Winter verbringen die Kröten in den Wäldern, unter Laub schützen sie sich vor der Kälte. Zum Laichen wandern sie dann zum Wasser, nach drei oder vier Wochen kehren sie zurück.

Die Helfer des Nabus haben sich bereits so organisiert, dass jeweils abends und morgens die Behälter mit Kröten in Meerbusch auf die andere Straßenseite gebracht und dort entleert werden. Über Menschen, die mithelfen möchten, falls mal jemand ausfällt, freut sich Wolf Meyer-Ricks. Interessierte können sich bei ihm unter Telefon 02150/3325 oder unter [email protected] melden. tak

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