Meerbuscher Spargel-Saison beendet Spargel: Klima bereitet Probleme

Die Spargelernte ist seit Montag beendet. Die Bauern sind zufrieden, aber ein Super-Jahr war es nicht. Grund ist die Trockenheit.

 Markus Frenken baut auf dem Frenkenhof in Osterath auch Spargel an.

Markus Frenken baut auf dem Frenkenhof in Osterath auch Spargel an.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Das „große Stechen“ ist vorbei. Jahr für Jahr am Johannistag, das ist der 24. Juni, ist das offizielle Ende der Spargelernte. „Spargelsilvester“ wird dieses Datum auch genannt, und es wird sogar gefeiert – nicht das Ende der Saison, sondern die nachhaltige Erholungsphase, die den Pflanzen damit gewährt wird, und die Hoffnung auf eine gute Ernte im kommenden Jahr.

„Wir haben einige Tage vor dem 24. Juni aufgehört zu ernten“, erklären Margret und Andreas Hoppe vom Hoppe Hof Osterath. Ihre Bilanz: Grundsätzlich sei es eine gute Saison gewesen, „aber ein Super-Jahr ist es nicht“. Trotzdem wurde alles, was geerntet werden konnte, verkauft, sogar ein Teil der neuen Kulturen und auch die von Bacher übernommenen Spargelstangen in Bovert.

Veränderungen des Klimas machen sich bemerkbar

Der Entschluss, bereits einige Tage vor dem offiziellen Saisonende nicht mehr zu stechen, soll den Kulturen mehr Zeit geben, sich zu schonen, zu erholen und damit Kraft für die nächste Saison zu sammeln. „Die Kunden haben sich gewundert und nachgefragt. Wir haben ihnen erklärt, dass wir dem Gemüse ausreichend Zeit geben wollen, um sich auf die Saison 2020 vorzubereiten. Und wir überlegen, was wir noch besser machen könnten. Schließlich ist nach der Ernte vor der Ernte“, erzählen Margret und Andreas Hoppe.

Auf dem Frenkenhof, ebenfalls in Osterath, wird das ganz ähnlich beurteilt. Auch hier wurde die diesjährige Ernte bereits eine Woche vorher beendet. „Wir haben viel früher angefangen. Üblich ist Anfang bis Mitte April Erntebeginn. Aber in diesem Jahr haben wir bereits am 20. März gestochen, deshalb brauchen die Kulturen auch früher ihre Pause“, berichten Renate und Markus Frenken. Sie haben für die Qualität ihres Spargels von der Kundschaft viel Lob bekommen, „heimischer Spargel wird sehr geschätzt“. Auch mit dem Verkauf der Stangen sind sie zufrieden, „aber es waren in diesem Jahr 20 bis 30 Prozent weniger“. Die Landwirte bekommen grundsätzlich die klimatischen Veränderungen zu spüren: „Es ist zu trocken. Bis Wasser an die Wurzeln kommt, die rund 30 Zentimeter unter der Erde liegen, und Reserven bildet, muss es schon richtig regnen.“

Die Tröpfchenbewässerung
wäre eine Alternative

Deshalb denken auch Frenkens darüber nach, was anders gemacht werden könnte: „Die Tröpfchenbewässerung, für jede Reihe ein Schlauch, wäre eine Lösung – aber die ist finanziell höchst aufwendig.“ Die zunehmende Trockenheit hat sich in diesem Jahr auch auf den Preis für die beliebten Stangen ausgewirkt. „Unter zehn Euro fürs Kilo der ersten Wahl ging es bei uns nicht“, sagt Renate Frenken. Und auch im Hoppe-Hofladen lagen die Preise für drei Sortierungen zwischen acht und zwölf Euro. Während die Hoppes ihren Hofladen bis Mitte April kommenden Jahres geschlossen haben und sich um Kartoffeln und Getreide auf den Feldern kümmern, versorgen Frenkens ihre Kunden ab Hofladen am Görgesheideweg weiter mit Kartoffeln, Erdbeeren, Gemüse der Saison und Eiern.

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