Jugendarbeit : Neue Pläne für die Katakombe
Osterath. Die Räume der Evangelischen Kirchengemeinde Osterath werden umgebaut. Jugendhilfeausschuss entscheidet über einen Zuschuss.
Retro-Charme ist eine nette Umschreibung für die Holztheke im Jugendzentrum Katakombe. Das Teil muss raus. „Das ist hier alles ziemlich in die Jahre gekommen“, sagt Sozialarbeiterin Kathrin Zawiasa. Die 32-Jährige ist seit Juli 2019 Jugendleiterin in der Evangelischen Kirchengemeinde Osterath und damit zuständig für die Katakombe, die Räume unterhalb des Gemeindezentrums.
Das sind ein Hauptraum, der sich unterteilen lässt, Zawiasas Büro und zwei kleinere Räume. Einer davon ist ein mittlerweile stillgelegtes Internetcafé, das in Smartphonezeiten natürlich überflüssig geworden ist. „Ein Jugendzentrum von heute sollte schon etwas moderner sein“, sagt Zawiasa. Gemeinsam mit zwei 14- und 17-jährigen Jungen und einem Mädchen (19) aus ihrem Teamer-Team - das sind rund zehn Jugendliche, die sich freiwillig in der Jugendarbeit engagieren - hat sie ein Konzept entwickelt. 15 Seiten stark und mit vielen Ideen. „Ich habe die Jungen und Mädchen einfach mit ihren Ideen kommen lassen, ohne zu viel vorzugeben“, sagt sie.
Das Problem war, dass der Projektstart Mitte März genau mit dem Lockdown und der Schließung der Katakombe zusammenfiel. „Ich bin also mit dem Handy durch die Räume gegangen und habe gefilmt, während wir in unserer Schalte die Wünsche gesammelt haben“, sagt die Jugendleiterin. Ganz oben auf der Liste stand: Der Hauptraum soll gemütlicher werden; im hinteren Teil soll es statt des alten Sofas eine Chill-Lounge geben. Wem das als Rückzugsort nicht reicht, der kann künftig ins „kleine Wohnzimmer“ gehen. „Zum Quatschen“, beschreibt Kathrin Zawiasa. „Der zweite kleine Raum ist für Teamer-Sitzungen, soll aber außerdem ein Werk- und Bastelraum werden.“ Weitere Ideen: Eine Säule soll mit Magnetfarbe angestrichen und mit Magneten „bespielt“ werden. Einesechs Meter lange Gipswand soll eingezogen und kreativ genutzt werden. „Die Jugendlichen stellen sich vor, diese Wand alle zwei Jahre selbst zu gestalten.“
Hauptraum soll wesentlich
komfortabler werden
Die Theke als Herzstück der Katakombe soll gänzlich erneuert werden. „Wir möchten wieder eine Holztheke bauen, aber mit mehr Stauraum und einer Herdplatte“, sagt sie. Denn die Kinder - in Nicht-Corona-Zeiten sind es etwa 40 Besucher pro Woche - haben oft Hunger, wenn sie in die Katakombe kommen. „Dann möchte ich mal ein paar Hot Dogs machen können oder im Winter einen heißen Kakao.“ Derzeit könnte sie zwar die Küche in der ersten Etage des Gemeindezentrums nutzen. Zawiasa: „Aber dann könnte ich nicht gleichzeitig hier unten aufpassen.“
Die Arbeiten haben auch schon begonnen. Zawiasas Büro etwa wird aktuell gestrichen und bekommt einen neuen Boden. Sie sagt: „Ich denke aber, dass der ganze Umbau erst 2021 beendet sein wird.“ Rund 10 000 Euro kostet der Umbau, hinzu kommen Kosten für einige Möbel. Die Teamer haben beim Gemeindefest bereits Spenden für den Umbau gesammelt, auch die Gemeinde übernimmt einen Teil der Kosten. Außerdem entscheidet der Jugendhilfeausschuss am Dienstag (16 Uhr, Realschule Görresstraße), ob er der Katakombe einen Investitionskostenzuschuss von 4500 Euro gewährt.