Neues Fahrangebot Meerbusch testet das Jugendtaxi

Nach den Ferien soll das Angebot für Jugendliche starten. Normale Taxis fahren Jugendliche zu bestimmten Zeiten zum halben Preis nach Hause. Es soll eine dreimonatige Testphase geben.

 Mit diesem Plakat hat die Stadt Rostock im Jahr 2013 ihre Aktion „Jugendtaxi“ beworben. Nach den Sommerferien soll es auch in Meerbusch losgehen.

Mit diesem Plakat hat die Stadt Rostock im Jahr 2013 ihre Aktion „Jugendtaxi“ beworben. Nach den Sommerferien soll es auch in Meerbusch losgehen.

Foto: dpa, Ferl / Montage/dpa, Ferl / Montage: RP

Die Party lief länger als gedacht, der letzte Bus ist schon weg. Wie nun nach Hause kommen? Diese Frage müssen sich Meerbuscher Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren nach den Sommerferien nicht mehr stellen. Sie können sich einfach ins Jugendtaxi setzen und sicher heimfahren lassen.

„Das Jugendtaxi wird ausschließlich in Meerbusch unterwegs sein und im Stadtgebiet Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren zum vergünstigten Fahrpreis transportieren“, erklärt Peter Annacker, Bereichsleiter Soziale Hilfen und Jugend, jetzt im Jugendhilfeausschuss. Die Stadt übernimmt die Hälfte des Fahrpreises. „Die Jugendlichen dürfen das Taxi aber nicht dafür missbrauchen, um sich von Party zu Party fahren zu lassen. Sie müssen schon auf dem Heimweg sein“, betont er.

Verhandlungen mit den
Taxi-Unternehmen laufen noch

Weitere Beschränkung: Die Jugendlichen können das Jugendtaxi nur freitags, samstags und an Tagen vor Feiertagen rufen, und zwar zwischen 23 und 3 Uhr. „Zu besonderen Anlässen, etwa Schützenfest oder Kirmes, kann es natürlich eng werden, so dass die jungen Leute möglicherweise auf ihr Taxi warten müssen“, vermutet Annacker. „Aber das müssen wir alles erst einmal ausprobieren.“ Er freut sich, dass es wahrscheinlich nach den Sommerferien losgeht. Noch liefen letzte Verhandlungen mit den Taxi-Unternehmen.

Denn Voraussetzung für das neue Taxi-Modell sei natürlich die Bereitschaft des jeweiligen Taxi-Unternehmens, so Annacker. „Sie müssen ja die Fahrten unter diesen Bedingungen anbieten.“ Die Verwaltung habe deshalb mit den beiden großen Taxibetrieben, „Taxi-Meerbusch“ und „Funk-Taxi Meerbusch“, gesprochen, und beide hätten zugesagt, mitzumachen. Annacker: „Erst einmal wurde eine dreimonatige Testphase vereinbart, um Erfahrungen zu sammeln.“

Und so soll die Fahrt im Jugendtaxi funktionieren: Die Minderjährigen müssen beim Fahrer ihren Personalausweis zeigen und vorab oder im Taxi einen Mitfahrschein ausfüllen. Den gibt es zum Download auf der Website der Stadt Meerbusch und im Taxi selbst. Unter 16-Jährige brauchen zusätzlich eine Einverständniserklärung der Eltern (ebenfalls zum Download). Der 50-Prozent-Zuschuss der Stadt geht direkt an die Taxi-Unternehmen, und zwar nachdem diese eine Abrechnung und den Mitfahrschein vorgelegt haben. Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses lobten das Meerbuscher Modell. „Das ist ein sehr guter Vorschlag“, sagte etwa Daniela Glasmacher (UWG). Karen Schomberg (Grüne) sagte: „Es ist extrem wichtig, dass es so etwas gibt.“ Georg Neuhausen (SPD) blieb skeptisch, weil er befürchtete, dass die ausgeweiteten Fahrzeiten die Jugendlichen animieren könnten, länger als erlaubt unterwegs zu sein, sagte aber schließlich: „Lasst es uns einfach mal ausprobieren.“

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