Check In Berufstag in Meerbuscher Firmen Orientierung bei der Berufswahl

Beim „Check In Berufstag“ öffneten fünf Meerbuscher Firmen ihre Türen für Schüler.

 Praktikant Maurice an der Concept-Drehmaschine bei der Firma Rhein-Getriebe in Meerbusch.

Praktikant Maurice an der Concept-Drehmaschine bei der Firma Rhein-Getriebe in Meerbusch.

Foto: RP/Marie Panzer

„Wie geht’s weiter nach der Schule?“ Vor dieser Frage stehen jedes Jahr hunderte Meerbuscher Schulabgänger. Studieren, Ausbildung, Lehre oder doch lieber ein Jahr Pause? Mittlerweile gibt es beinahe mehr Möglichkeiten, als dass man sie halbwegs vernünftig überblicken könnte. Häufig wird das Internet zur Klärung dieser Fragen herangezogen. Doch auch dort lichtet sich der Wald der schier endlosen Möglichkeiten nicht immer.

Die „Check in Berufswelt“ bietet Abhilfe. Die in Meerbusch angesiedelte Organisation unterstützt seit zehn Jahren junge Menschen bei ihrer Berufswahl. Jährlich finden die sogenannten Check in Days statt, an denen regionale Unternehmen ihre Türen für Schüler öffnen. Im Rhein-Kreis-Neuss, in Krefeld und Viersen fanden die Orientierungstage diese Woche statt: Von jeweils 13 bis 17 Uhr hatten Interessenten die Möglichkeit, den Firmen ihrer Wahl einen Besuch abzustatten und nachzufragen: „Wie läuft das hier eigentlich?“

Aus Meerbusch nahmen fünf verschiedene Firmen teil. Einer der Arbeitgeber ist die Rhein-Getriebe GmbH in Büderich. Dort wird elektrische Antriebstechnik, unter anderem für den medizinischen Gebrauch, hergestellt. Das kann zum Beispiel MRT-Zubehör sein. Geschäftsführer Hermann Hering freut sich über das „Check in Berufswelt Projekt“: „Wir sind immer daran interessiert, jungen Menschen Technik nahe zu bringen,“ erklärt er. Für interessierte Schüler sah ein Besuch an der Grünstraße 34 folgendermaßen aus: Zuerst wurden sie durch die Rhein-Getriebe-Fabrikhalle geführt, samt Erläuterungen zu den Maschinen und deren Funktion. Anschließend konnte sich jeder Besucher allein mit Hering unterhalten. Dabei stand der konstruktive Austausch über Erwartungen und mögliche Angebote im Fokus.

Schüler sollen herausfinden,
was sie selber wollen

Ebenso wie bei der Riege Software International GmbH ist es für Schüler lediglich ein Angebot zur beruflichen Orientierung, ein Besuch oder eine Beratung hat keinerlei Verpflichtungen, kann aber durchaus zu einer Kooperation in der Ausbildung führen. Anna Riege, Referentin der Geschäftsleitung, formuliert es so: „Wir setzen auf Mundpropaganda und hoffen, dass unser Unternehmen in den Köpfen der Schüler und ihrer Eltern nachhaltig
drin ist.“

Neben den Firmen, die von dieser öffentlichen Aktion profitieren, stellt die Check In Berufswelt auch viele Vorteile für interessierte Schüler dar. Sie stehen vor der Qual der Wahl, von allen Seiten prasseln Berufsvorschläge auf sie ein: Der Vater präferiert ein Jura-Studium, die Tante weiß von ihrer Erfahrung bei der Bank zu berichten, und die Nachbarin erwähnt bei jeder Begegnung, wie gut man sich doch als Erzieher machen würde. Doch was wollen die Schüler selbst? Auf genau diese Frage sind die Schnuppertage ausgerichtet. Den Schülern wird eine detaillierte Auseinandersetzung mit den Berufen ihrer Vorstellung angeboten, sie sehen in der Praxis, worin ein (duales) Studium oder eine Ausbildung mündet. Zudem bestechen alle „Schnupper-Orte“ mit ihrer Lokalität. Ein Ausflug zu einem Unternehmen ist praktisch wie eine Internet-Recherche, nur dass man am Ende mit handfesten Informationen nach Hause kommt. „Dieses unmittelbare Erleben kann für die spätere Berufswahl ungemein motivierend sein“, findet auch Meerbuschs Wirtschaftsförderer Stephan Benninghoven. Neben den beiden genannten Firmen stellten sich am Donnerstag noch die Stephanus-Apotheke aus Lank, die städtische Kindertagesstätte „Rasselbande“ und die Kyocera Document Solutions Deutschland GmbH (beide aus Osterath) vor.

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