Heiraten in Meerbusch Der Mann für die ganz besonderen Worte

Osterath · Wolfgang Eirmbter ist Trauredner bei freien Zeremonien. Je nach Wunsch fällt die Rede eher seriös oder locker und humorvoll aus.

 Der Osterather Wolfgang Eirmbter „hat den schönsten Job der Welt“.

Der Osterather Wolfgang Eirmbter „hat den schönsten Job der Welt“.

Foto: Eirmbter

Möchtest du deinen Partner für alle Tage lieben, achten und ehren? Ihm die Treue halten in guten und in schlechten Zeiten und mit ihm den Rest deines Lebens verbringen? – Das „Ja“ auf diese Fragen ist der romantische Höhepunkt jeder Hochzeit. Wenn sich das Brautpaar ewige Liebe schwört und gegenseitig die Ringe ansteckt, kullern bei vielen vor Rührung die Tränen. Damit es in dieser Situation auch wirklich zu großen emotionalen Momenten kommt, ist die entsprechende Wortwahl entscheidend. „Ich trage eine große Verantwortung, dass die Trauung ein unvergessliches Erlebnis für alle Beteiligten wird“, weiß Wolfgang Eirmbter, der seit zweieinhalb Jahren als Trauredner für freie Zeremonien tätig ist.

Der aktive Tennisspieler und Lauftrainer ist Bankkaufmann und Finanzberater, nebenberuflich aber schon seit vielen Jahren als Moderator für Sportevents, Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen und Firmen- oder Familienfeiern im Einsatz. Mit dem Thema Eheschließungen kam er erst mit der geplanten Hochzeit seiner Tochter Sabrina in Berührung. „Sie wollte eigentlich im vergangenen Jahr heiraten, wegen Corona musste das Ganze aber auf kommenden August verlegt werden“, berichtet Eirmbter. Anfang 2019 erweiterte der gebürtige Krefelder im Internet seine Angebotspalette um Traureden. Im gleichen Jahr wurde er insgesamt sechsmal für Hochzeiten gebucht.

Deutlich mehr sollen es pro Jahr auch gar nicht werden. „Eine Traurede bedeutet viele Wochen intensive Vorbereitung. Die Worte sollen individuell auf das Paar zugeschnitten sein. Um jedem gerecht zu werden, ist es daher gar nicht möglich, in den Sommermonaten jedes Wochenende auf einer Hochzeit zu sprechen“, sagt Eirmbter. Das Paar kennenlernen, Gespräche führen, persönliche Eindrücke gewinnen und vor allem, sich sympathisch sein und gegenseitig vertrauen – das gehöre stets dazu. „Die Chemie muss beidseitig stimmen, sonst macht es keinen Sinn“, sagt der Osterather, der eine Kooperation mit dem Beachclub Krefeld hat, der als Location gemietet werden kann. „Die Umgebung mit dem Sand ist auf jeden Fall etwas Besonderes“, so Eirmbter.

Ansonsten mischt er sich aber nicht groß in die Planungen des Paares ein, sondern steht ihnen eher beratend zur Seite. „Nicht ich stehe im Mittelpunkt, sondern die beiden Menschen, für die es der schönste Tag ihres Lebens werden soll. Die Trauung soll genauso ablaufen, wie sie sich das wünschen. Dazu möchte ich meinen Beitrag leisten“, sagt Eirmbter.

Bei der Wahl seiner Worte richtet er sich deshalb auch klar nach den Vorstellungen des Paares. „Manche mögen es ganz klassisch und seriös, andere möchten, dass es eher locker und humorvoll zugeht. Ich passe mich da an.“

Freie Trauungen liegen momentan im Trend. Mehr als 10 Prozent aller Brautpaare in Deutschland entschließen sich inzwischen auf diese Weise, den Bund fürs Leben zu schließen „Viele Menschen sind nicht mehr so gläubig oder aber die Zeremonien in der Kirche sind ihnen zu streng und monoton“, vermutet Eirmbter. Bei einer freien Trauung könne jeder selbst entscheiden, wie alles ablaufe, es gebe kein starres Protokoll. Einzig die Dauer der Zeremonie sollte nicht überschritten werden, findet Eirmbter: „30 bis 45 Minuten ist das Maximum, sonst schalten die Gäste ab.“

Auf Grund der Pandemie durfte der Osterather im Vorjahr nur eine einzige Hochzeit begleiten. Jetzt im Sommer warten vier Trauungen auf ihn. Die Vorfreude ist nicht nur bei den angehenden Eheleuten groß, sondern auch bei Eirmbter selbst. „Eigentlich habe ich doch den schönsten Job der Welt, denn als Trauredner arbeite ich immer nur mit positiv und glücklich gestimmten Menschen zusammen.“

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