Meerbusch: Wo ein Drachenkopf aus Speckstein entsteht

Sommerakademie: Die Bildhauerin Gisela Bretz führt Kinder im Alten Güterbahnhof in ihre Kunst ein.

Meerbusch. Neue junge Gesichter sieht man im Hobbykurs bei Gisela Bretz. Offensichtlich können sich auch im Jahr 2010 Meerbuscher Schüler in der Sommerakademie für das Erlernen der Bildhauerkunst erwärmen.

Der Osterather Frederik Basels etwa, elf Jahre alt, hatte im vergangenen Jahr zusammen mit seinem Vater dieses neue Hobby aufgenommen, und will nun weitere Fortschritte bei der Bearbeitung des Specksteins machen.

Im Alten Güterbahnhof wächst aus dem weichen, leicht grünlichen Materialblock ein Drachenkopf. Kein leichtes Motiv, aber das Sammeln von Drachenfiguren ist eine Leidenschaft des jungen Osterathers. "Da hat er sich wirklich was vorgenommen", sagt Bildhauerin Gisela Bretz und bestaunt die komplexe Bildvorlage.

Die Meerbuscher Künstlerin erklärt ihren Kursteilnehmern die Nützlichkeit eines Sandsackes, der eine sehr flexible Arbeitsfläche unter dem Stein gibt.

Unter dem Motto "Streichel dein Steintier glatt" hat die Kursleiterin Bretz diesmal zu den eindimensionalen Vorlagen Fotos aus ihrem eigenen Atelier mitgebracht, damit der Künstlernachwuchs sehen kann, was sie mit "rund" meint und wie echte Glätte am Stein zu bewerkstelligen ist.

Dicke Wale, dünne Hasen - die Wahl der Vorlage hängt auch mit der Auswahl und dem vorgegebenen Format des zu bearbeitenden Steins zusammen.

Auch die elfjährige Samira Dzieia, eine Pferdenärrin, hat sich für sechs Stunden Arbeit am Betonporenstein entschieden. Erste Kontakte zur Bildhauerei hat sie im Kunstunterricht der Maria-Montessori-Gesamtschule in Büderich geknüpft. Jetzt hört sie zu, wie Dozentin Bretz das Handwerk erklärt und versucht, den Blick fürs richtige Ausnutzen des Stein-Volumens zu schulen. Nicht zuletzt geschieht das auch, um so wenig Restmüll wie möglich zu sägen, zu meißeln und zu schleifen. Sicher liegt den Mädchen das Werkzeug in der Hand wie den Jungs, die befühlen und besprechen den Werkstoff allerdings weniger lange, bevor sie mit Schwung die Säge ansetzen.

Am Ende des Kurses wurden 18eigenwillige Schöpfungen am Freitag in einer kleinen Ausstellung gezeigt.

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