Büderich : Schrecktraining hilft Pferd und Reiter Barrieren zu überwinden
Büderich. Laura Schmidt vermittelt im „Zentrum für klassische Reitkunst“, wie man beim Reiten Vertrauen zum Pferd aufbaut. Nicht nur Reitern, auch Pferden nimmt sie die Angst. Bei einem Schrecktraining verlieren die Tiere die Scheu.
Eine Kleinanzeige hat Laura Schmidt nach Büderich geführt. Als der Reitstall in Aachen, in dem sie eine Stallgasse hatte, Insolvenz anmeldete, sah sich die lizensierte Trainerin B für klassische-barocke Reiterei nach einem neuen Zuhause um. Am Hülsenbuschweg fand sie schließlich den Platz, wo sie ihre Pferde „super artgerecht halten kann“: „Die Lehrpferde bekommen tolles Futter, stehen bei gutem Wetter in den offenen Ställen und selbst Hengste sind mit in der Herde.“
Im „Zentrum für Klassische Reitkunst“ weiß sie die Pferdewirtin und lizensierte Trainerin Lena Güldenberg sowie ihren Partner Christoph Meyer als ‚Allrounder im Stall‘ zur Seite. Mit ihm und dem wenige Wochen alten Sohn lebt Laura Schmidt auch im Reit-Zentrum. Die 27-Jährige kommt aus der Turnierreiterei, ritt am Anfang auf Warmblütern, bis sie auf einem Pferd saß, das mit der typischen Reitweise nicht funktionierte: „Ich hatte keine Lust mehr auf Druck, hatte Spaß an den Pferden und wollte sie nicht drillen.“ Sie informierte sich und landete bei der Schule alter Reitmeister: „Dort wird mit Köpfchen geritten, mit feinen Hilfen und nicht mit Druck.“
Für Laura Schmidt ist „meist schlechte Reiterei“ Schuld, wenn ein Tier Probleme hat: „Die Ursache liegt oft in seinem ‚Gebäude‘. Ich sehe mir das Pferd in der Natur an und mache Übungen mit ihm, um es zu gymnastizieren.“ Sich auf die sensiblen Tiere einlassen, nur Impulse geben – darauf setzt Laura Schmidt auch beim Schrecktraining: „Sie haben vor speziellen Dingen Angst. Die muss ihnen mit entsprechenden Reizen genommen werden.“ Und auch für Angstreiter sollte Vertrauen aufgebaut und das Gefühl vermittelt werden, dass auf das Pferd Verlass ist: „Angstreiter sind meist Menschen, die schlechte Erfahrungen gemacht haben.“