Brauchtum in Meerbusch Schützen wollen 2022 feiern

Osterath · Die Osterather Schützen gehen das Risiko ein, ihr Fest zu planen. Den Tanz in den Mai sagen sie jedoch ab. König Uwe war nun vier Jahre im Amt.

 Uwe Schweitzer beim Jubel nach seinem Königsschuss am 17. September 2018. Im September kann er endlich sein Schützenfest feiern.

Uwe Schweitzer beim Jubel nach seinem Königsschuss am 17. September 2018. Im September kann er endlich sein Schützenfest feiern.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Am 17. September 2018 hat Uwe Schweitzer auf dem Schützenplatz in Osterath den Vogel abgeschossen. Seitdem ist dort einiges passiert, der neue Torbogen wurde etwa eingeweiht. Doch als Schützenkönig mit seiner Königin Manuela durch den Ort ziehen, das konnte der Osterather bislang noch nicht. Im September soll es nun so weit sein: Nach vierjähriger Pause lädt der Heimat- und Schützenbund Osterath 1955 e.V. wieder zum Schützenfest ein. Am 19. September wird zum Abschluss ein neuer König ausgeschossen. Dann hat Uwe Schweitzer vier Jahre lang regiert.

Denn der Heimat- und Schützenbund (HSB) feiert turnusmäßig nur alle zwei Jahre. „2020 haben wir uns aber ganz bewusst entschieden, das Schützenfest wegen der Corona-Pandemie nicht etwa auf 2021 zu verlegen, sondern es komplett ausfallen zu lassen und die Regentschaft von Uwe Schweitzer einfach zu verdoppeln“, erinnert sich HSB-Sprecher Martin Sassen. Schweitzer ist damit seit der Gründung im Jahr 1955 der am längsten amtierende Regent. Jetzt freut sich der König, der seit 1990 Mitglied im HSB Osterath und bei den Rebellen seit 2010 als Oberleutnant aktiv ist, auf das Fest: „Es wird Zeit.“

Anfang Februar haben sich die Verantwortlichen zu ihrer Klausurtagung mit dem Vorstand, dem Stab, den Fachberatern und dem amtierenden Königshaus getroffen und erste Pläne für das Schützenfest vom 16. bis 19. September gemacht. „Insbesondere unter dem Gesichtspunkt der andauernden Pandemie haben wir intensiv diskutiert, sind dann aber zum Ergebnis gekommen, dass wir – trotz der immer noch vorhandenen Unsicherheiten – das Risiko eingehen, das Schützenfest so zu planen, wie wir es in den vergangenen Jahrzehnten in Osterath immer gefeiert haben“, sagt Andreas Fucken, Präsident des HSB.

Jetzt sei es an der Zeit, das Schützenfest zu planen

„Hier war das Votum sehr eindeutig. Im Jahr 2020 war es richtig, das Schützenfest komplett ausfallen zu lassen. Jetzt ist es aber wieder an der Zeit, das Schützenfest 2022 zu planen und dann auch zu feiern.“ Ein solches großes Fest zu planen, bedeutet viel Aufwand – finanziell und organisatorisch: Verschiedene Livebands für die Tanzmusik im Zelt müssen gebucht werden, die Marschmusik für die beiden Umzüge am Samstag und Sonntag, ein Sicherheitsdienst sowie Helfer vom Roten Kreuz für die Umzüge und den Zeltplatz. Außerdem müssen sich die Schützen in diesem Jahr erstmals selbst um die Schausteller für die kleine Kirmes auf dem Festplatz kümmern, weil der bisherige Beschicker im Ruhestand ist.

Doch alle anstehenden Vereinbarungen, etwa die mit dem Zeltwirt, wurden schon im Vorfeld mit den entsprechenden Partnern besprochen. In den kommenden Wochen sollen sie nun abgeschlossen werden. Sassen: „Da erwartet uns viel Arbeit. Normalerweise werden die Verträge rund ein Jahr vor dem Fest geschlossen. In diesem Jahr sind wir später dran, weil die Entscheidung erst so spät getroffen werden konnte.“ Aber er hofft, dass alle Verträge in den nächsten Wochen fix sind. Und HSB-Präsident Fucken bekräftigt: „Wir werden für die Osterather Schützen und Bürger wieder ein tolles Fest auf die Beine stellen, zu dem wir jetzt schon alle einladen.“

Einige Details wurden bei der Klausurtagung bereits geklärt: So werden sich die Schützen beim Umzug am Samstag (17. September) nicht mehr auf dem Görgesheideweg vor der Schranke aufstellen, sondern dahinter. „Wir möchten künftig nur noch einmal mit dem Schützenumzug die Bundesbahn queren und so für weniger Unterbrechungen und Standzeiten sorgen“, erklärt Andreas Hoppe, Regimentskommandeur. Auch die Vorbereitungen im Königshaus laufen an. „Wir haben weitere Termine für das Rosendrehen gemacht und freuen uns auf die kommenden Monate“, sagt Regimentskönig Uwe Schweitzer. Die bereits rund 10 000 fertig gedrehten Papierrosen für das ausgefallene Fest in 2020 hat er vorausschauend trocken eingelagert.

Die einzig schlechte Nachricht vom HSB: Der „Tanz in den Mai“ fällt aus. „Hier war uns das Risiko einfach zu groß, dass es für so ein Event vielleicht doch noch ein wenig zu früh ist“, sagt Sprecher Martin Sassen. „Und auch wenn die Politik nun ab 20. März weitreichende Lockerungen beschlossen hat, werden wir an der Absage festhalten.“

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