Meerbusch: Schützen pflegen Grab für die Kriegsopfer

Seit fünf Jahren betreuen die Grünen Schill’schen Offiziere die Gedenkstätte.

Osterath. Stiefmütterchen gießen, den Rasen begutachten, die Kupferplatten polieren - um die Friedhofsgärtner zu unterstützen, helfen die Grünen Schill’schen Schützenoffiziere, das Grab der Kriegsopfer auf dem Friedhof am Bommershöfer Weg in Osterath instand zu halten.

Nach einer Idee des Apothekers Paul Fink ruft Installationsmeister Thomas Jung ("Auf die Älteren soll man schließlich hören") seit fünf Jahren jeweils zu Ostern und Allerheiligen zu dieser Aktion auf.

Inzwischen ist dieses "SEK" 13 Mann stark. Zu den helfenden Händen von Willi Bützer, Karl Heinz Ziebert, Jürgen Eimer, Günter Rosenow, Willi Rahms und Wolfgang Beckmann gesellten sich am Gründonnerstag auch Paul Corall, Präsident des Heimat- und Schützenbundes, und der König der Schützen, Hans Peter Krolls, um "nachzusehen, was wir so tun, wenn gerade kein Schützenfest ist", scherzt Jung.

Geehrt werden mit dieser auch symbolischen Aktion die zwischen 1939 und 1945 auf dem Gebiet des heutigen Meerbusch verstorbenen Deportationsgefangenen und Zwangsarbeiter.

Sie stammten aus der Ukraine, Polen und Russland. Nach Zusammenlegung der Gebeine vom Ehrenmal an der Strümper Straße und dem Denkmal gegenüber der Leichenhalle, ruhen nun "fern der Heimat", wie eine Inschrift betont, mehr als 20als unbekannt Bestattete im Westflügel des Osterather Friedhofs. "Vergesst uns nicht", mahnt eine Grabplatte als Anti-Kriegs-Appell.

Dem Wunsch der russischen Föderation, die sowjetischen Kriegsgräberstätten in Deutschland zu erhalten, wurde durch den Artikel18 des deutsch-sowjetischen Partnerschaftsvertrags 1991 und das deutsch-russische Kriegsgräberabkommen nachgekommen.

Auf dem Gebiet der alten Bundesländer sind 325612 sowjetische Kriegstote aus dem Zweiten Weltkrieg beerdigt. Den höchsten Anteil an Gedenkstätten - insgesamt sind es 2748 - hat Nordrhein-Westfalen mit 935.

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