Meerbusch schmückt sich mit Mataré und Beuys

Margot Klütsch konzipiert einen neuen Kunstführer.

Meerbusch. Dass die von der Stadt Meerbusch herausgegebene Broschüre über ihre Kunstwerke im öffentlichen Raum an Format gewinnen würden, wenn man eine Kunsthistorikerin mit der Überarbeitung und Aktualisierung beauftragt, war zu erwarten. Das voraussichtliche Ergebnis ihrer Arbeit skizzierte Dr. Margot Klütsch am Dienstag im Kulturausschuss.

Rein formal wird aus der dünnen Broschüre ein laut Kulturfachbereichsleiter Detlef Krügel festes, 112 bis 128 Seiten starkes Buch, das im Frühjahr 2010 erscheinen könnte - sofern Sponsoren und ein Verlag gefunden werden.

Diesbezügliche Verhandlungen, so die Andeutungen im Ausschuss, verliefen erfolgversprechend. Georg Neuhausens (SPD) etwas bange Frage, ob das so gewachsene Werk trotzdem "eine Volksausgabe" werde, bejahte Krügel: Man rechne mit einem Preis bis zu 13 Euro.

Dafür hält der Leser dann ein Buch in der Hand, das nicht im Bücherregal verstauben, sondern dessen Inhalt erlebt werden kann und soll. Klütschs Idee: Sie hat die Kunstwerke auf den Grünflächen, die am Straßenrand und solche auf Friedhöfen oder Marktplätzen in Routen miteinander verbunden.

Entstanden sind sechs Meerbuscher Kunstwege: zwei in Büderich, einer in Osterath, ein weiterer in Lank-Latum. In den kleineren Stadtteilen habe sie kreativ sein müssen, schmunzelt Klütsch. Ihre Lösung: Ein Kunstweg führt von Strümp über Ossum nach Bösinghoven, die "Rheintour" am Fluss entlang von der Stadtgrenze Düsseldorf/Büderich bis Krefeld.

Der Spaziergang oder die Radtour von Kunstwerk zu Kunstwerk wird im Buch in Abbildungen und detaillierten Beschreibungen vorbereitet. "Die Stadt bekommt ein Gesicht", sagt Klütsch. Viele Kunstwerke würden bisher gar nicht wahrgenommen, achtlos gingen Passanten an Arbeiten von Mataré und Beuys, Brüll oder Heerich vorbei.

100 Objekte hat sie berücksichtigt, die meisten sind nach dem II. Weltkrieg entstanden. Klütsch legte nicht nur den Maßstab des Kunstwertes an, sondern berücksichtigt auch eine ortshistorische Wichtigkeit. Wegekreuze oder Kriegerdenkmäler finden ihren Weg in das Buch. Beliebig wird dieses dennoch nicht: Im Begleittext, so Klütsch, werde die Bedeutung der Arbeiten angemessen gewürdigt.

Nach dem gleich in dreifacher Aufführung wiederholten Wunsch aus Reihen der CDU wird Klütsch den Euroga-Kunstweg "Mataré und seine Schüler" innerhalb der Büdericher Route gesondert kenntlich machen.

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