Serie Müll und Umweltschutz : Eigenes Obst vom „Soli-Acker“
Büderich. Im Frühjahr soll das alternative Landwirtschaftsprojekt starten. Die Initiatoren wollen dafür einen Verein gründen.
Im kommenden Jahr soll in Meerbusch ein Projekt mit dem Titel „Solidarische Landwirtschaft“ (Solawi) starten. Ziel ist es, mit mehreren Menschen gemeinsam einen Acker zu bewirtschaften und die Erzeugnisse unter den Teilnehmern zu verteilen. Am Samstag, 5. Dezember, soll es am Hof am Deich an der Niederlörickerstr. 50a in Büderich eine Informationsveranstaltung geben, bei der Interessierte über die wichtigsten Details informiert werden, um anschließend die Gründung eines Vereins in Angriff zu nehmen.
Der Ort ist dabei nicht zufällig gewählt. Denn auf den dortigen Äckern sollen schon bald Obst und Gemüse für die Mitstreiter angebaut werden - selbstverständlich alles in Bio-Qualität. Landwirtin Karin Birgels-Rahm war sofort von der Idee überzeugt und sieht in dem Projekt einen wichtigen Beitrag, um ein Bewusstsein für Landwirtschaft in der Bevölkerung zu schaffen. Etwas, womit sie bereits Erfahrung hat. Denn seit einigen Jahren bietet Birgels-Rahm auf ihrem Hof eine Ackerfläche an, die an Interessierte verpachtet und von denen in Eigenregie gepflegt wird. Einzig die Aussaat der Pflanzen übernimmt die Landwirtin.
Das soll bei der Solawi jedoch anders sein. Dort übernimmt Birgels-Rahm gemeinsam mit ihrem Sohn die komplette Arbeit von der Aussaat bis zur Ernte. Die Projektunterstützer müssen sich lediglich das geerntete Obst und Gemüse vor Ort abholen. Wer mitmachen möchte, muss sich für ein Jahr verpflichten und jeweils einen monatlichen Beitrag bezahlen. Ein Anteil, der ungefähr für eine vierköpfige Familie reicht, kostet 90 Euro pro Monat, Haushalte mit ein bis zwei Personen können auch einen halben Anteil für 45 Euro im Monat erwerben.
Die Initiatoren Johannes Bodewig, Simone Mocka und Andrea Blaum sehen gleich mehrere Vorteile in dem landwirtschaftlichen Projekt. Einerseits ließen sich so unnötige Lieferwege sparen, andererseits steigere es das Bewusstsein für Landschaft. Das gelte in puncto saisonale Ernte, da bei der Solawi - anders als in Supermärkten - nicht jede Sorte ganzjährig zur Verfügung stehe. Aber auch in puncto regionale Landwirtschaft: „Wir möchten, dass die hiesigen Böden wieder als Ackerland wertgeschätzt werden“, sagt BUND-Ortsvorsitzende Andrea Blaum.
Ackerflächen fallen oft Bauvorhaben zum Opfer
Denn dass sei aktuell im Stadtgebiet anders: Viele wertvolle Ackerflächen würden wegen Bauvorhaben wegfallen. Aktuelles Beispiel sei das geplante interkommunale Gewerbegebiet mit Krefeld für das viele fruchtbare Flächen verloren gehen würden.