Bürgermonitor Meerbusch Stadt muss Trecker-Verbot überprüfen

Ilverich. · Wegen regelmäßiger Unfälle kämpfen die Anwohner seit Jahren für ein Durchfahrtsverbot von landwirtschaftlichem Verkehr auf ihrer Straße.

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Bürgermonitor: Konrad Siegel beschwert sich seit 30 Jahren das die Mähdrescher in seiner Strasse die Zäune zerstören
Foto: Andreas Bretz

130520 Bürgermonitor: Konrad Siegel beschwert sich seit 30 Jahren das die Mähdrescher in seiner Strasse die Zäune zerstören Foto: Andreas Bretz

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Es ist ein erster, wenn auch kleiner Fortschritt, den die Anwohner des Brockhofwegs in der vergangenen Sitzung des Bauausschusses erzielt haben. Die Verwaltung soll nach Antrag der Fraktion UWG/ Freie Wähler ein Durchfahrtsverbot für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge überprüfen. Doch der Enthusiasmus der Anlieger hält sich derzeit noch in Grenzen. „Wir sind unsicher, ob das Problem damit nicht nur auf die lange Bank geschoben wird“, sagt etwa Anwohner Konrad Siegel. Und mit dieser Situation kennt er sich aus.

Denn seit nunmehr 30 Jahren kämpft der Anwohner für das besagte Durchfahrtsverbot auf der Straße. Der Hintergrund dieser Forderung: Auf dem kleinen und engen Weg kommt es regelmäßig zu Unfällen zwischen Nutzfahrzeugen und den Autos oder Gartenzäunen der Anlieger. Böswilligkeit wollen Siegel und die anderen Betroffenen den Landwirten aber nicht unterstellen. Bei der Größe der Fahrzeuge geschähen solche Kollisionen sicherlich ohne Absicht.

Doch diese Erkenntnis hilft den Anwohnern wenig, zumal sich in den seltensten Fällen nach einem Unfall der Schuldige ermitteln lasse.

Mit dem Meerschweg, einem Wirtschaftsweg, stünde eigentlich eine Alternative zur Verfügung, doch die werde aus der Erfahrung der Anwohner heraus kaum genutzt, da sie einen Umweg bedeute.

Deshalb soll nun endlich ein Verbot Abhilfe schaffen. 2006 gab es bereits einen ersten Anlauf dafür. Damals sollte das Problem mit einer Schranke gelöst werden — jedoch ohne Erfolg. Nun wollen es die Anwohner noch einmal versuchen, auch, weil sich das Problem wegen der immer größer werdenden Fahrzeuge verschärft habe, so die Argumentation. Lothar Keiser von der Fraktion UWG/ Freie Wähler brachte daher bei der vergangenen Sitzung des Bauausschusses einen entsprechenden Antrag ein. In diesem Zusammenhang entgegnete die Verwaltung jedoch, dass der Meerschweg aufgrund seiner Kurvenlage und Unübersichtlichkeit keine Alternative für die Landwirte sei. Ein Durchfahrtsverbot auf dem Brockhofweg sei somit nicht möglich. Auch, weil über den Alternativweg Auf dem Band nicht alle Felder erreichbar seien und es darüber hinaus zu einer großen Beeinträchtigung für die dortigen Anwohner führen würde. Eine ausschließliche Nutzung des Kreuz-Wildwegs ist dagegen von der Verwaltung wegen des dort herrschenen hohen Radverkehrs nicht gewünscht. Mit einem Parkverbot beziehungsweise der Erlaubnis für Gehwegparken sei jedoch die Situation auf dem Brockhofweg bereits entspannt worden, erklärt die Stadt.

Ratsmitglied bezweifelt Argumentation der Stadt

Dass der Meerschweg nicht genutzt werden könne, kann wiederum Lothar Keiser nicht nachvollziehen. Schließlich sei dieser ein ausgewiesener Wirtschaftsweg, was auch ein externes Gutachten bestätige, sodass er der Argumentation der Stadt nicht folgen könne. Und auch die von der Verwaltung erklärte Entspannung am Brockerhofweg ist den Schilderungen von Siegel zufolge nicht erkennbar. Vor wenigen Wochen sei es erst wieder zu einem Unfall gekommen, bei dem der Rückspiegel eines Autos abgefahren worden sei.

Die Mitglieder des Bauausschusses entschieden derweil einhellig, dass die Verwaltung ein mögliches Verbot nun noch einmal überprüfen soll – und folglich auch entsprechende Argumente, die dagegen sprechen, vorlegen muss. „Ich bin gespannt, was dabei rauskommt“, sagt Lothar Keiser.

Ähnlich geht es den Anwohnern am Brockhofweg, auch wenn die Hoffnung nach 30 Jahren nicht
unbedingt größer wird.

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