Schranken am Függershofweg Kampf für den Bahnübergang geht weiter

Der Bahnübergang am Függershofweg ist aus Sicht der Bahn veraltet und unsicher. Der Rat und Anwohner wollen ihn erhalten.

 Hans Werner Schoenauer (CDU) ist Kommunalpolitiker und setzt sich für den Erhalt des Übergangs in nahe Ossum-Bösinghoven ein.

Hans Werner Schoenauer (CDU) ist Kommunalpolitiker und setzt sich für den Erhalt des Übergangs in nahe Ossum-Bösinghoven ein.

Foto: Kandzorra, Christian

Auch bei eisigen Temperaturen herrscht auf den Wirtschaftswegen am Bahnübergang Függershofweg reger Verkehr: Alle paar Minuten kommen Radfahrer vorbei, zwischendurch überqueren Fußgänger die Gleise, häufig mit Hund. „Der Bahnübergang ist stark frequentiert“, sagt Hans Werner Schoenauer. Der Függershofweg fällt in das Gebiet des CDU-Ratsherrs, der sich – wie die überwältigende Mehrheit im Meerbuscher Stadtrat – für den Erhalt und gegen die von der Bahn gewünschte Schließung des Bahnübergangs ausgesprochen hat.

Obwohl das Thema Bahnübergang bereits vor knapp zwei Jahren Thema im Planungsausschuss war, ist es noch immer nicht vom Tisch. Die Bahn will den Übergang aus Kosten-Nutzen-Gründen, wegen seines Alters sowie aus Gründen der Sicherheit schließen und hat die Stadt vor wenigen Wochen um eine Stellungnahme gebeten. Denn über eine Schließung kann die Bahn nicht allein entscheiden: Sie braucht die Zustimmung der jeweils anliegenden Kommunen.

Ein Radweg endet kurz
vor dem Bahnübergang

In den Rat eingebracht, sorgte das Thema in Meerbusch prompt wieder für Diskussionen bei den Kommunalpolitikern. Der Grund: Sie haben Sicherheitsbedenken. „Auf den Wirtschaftswegen um den Függershofweg können Radfahrer und Fußgänger sicher unterwegs sein“, sagt Schoener: „Deutlich sicherer als weiter südlich am Strümper Weg.“ Tatsächlich gibt es einen weiteren Bahnübergang nur wenige Hundert Meter weiter südlich. Das Problem: Der Radweg der dort verlaufenden Straße Am Weilerhof endet kurz vor dem Bahnübergang auf Meerbuscher Seite.

Dass die Bahn auch angeboten hat, diesen weiter südlich gelegenen Bahnübergang auszubauen und mit Geh- und Radweg auszustatten, halten die Ratsleute für alles andere als optimal: „Das ist ein Witz“, sagt Ratsherr Schoenauer. „Denn der Radweg wird auf Krefelder Seite, also auf dem Strümper Weg, nicht weitergeführt.“

Anwohner unterstützen die Forderung nach dem Erhalt

Dem Vernehmen nach wolle Krefeld den Strümper Weg in naher Zukunft auch nicht mit einem Radweg ausstatten. „Außerdem ist die Straße sehr eng. Für Radfahrer und Fußgänger wäre das gefährlich“, sagt Schoenauer.

Mit der Meinung ist der Bösinghover nicht alleine. Der Rat teilt sie – und auch jene, die von einer Schließung des Übergangs am Függershofweg direkt betoffen wären. Hanspeter Baumgartner ist einer von ihnen. Zwei- bis dreimal pro Monat dreht der Krefeld-Fischelner mit seinem Hund die „große Runde“, die ihn über den Bahnübergang am Függershofweg führt: „Würde es den nicht mehr geben, könnte ich keine Runde mehr drehen.“ Zudem könnte er auf dem Strümper Weg nicht mehr sicher mit seinem Hund unterwegs sein.

Ob die Schließung des Bahnübergangs mit dem Nein aus Meerbusch vom Tisch ist, steht noch nicht fest. Im April 2017 hatte sich auch die Stadt Krefeld (die Gleise verlaufen auf Krefelder Gebiet) gegen eine Schließung ausgesprochen. Eine Entscheidung fällt vermutlich erst in einem Planrechtsverfahren.

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